Die wahren Kosten des Krieges: US-Studie belegt astronomische Ausgaben

22. September 2016
Die wahren Kosten des Krieges: US-Studie belegt astronomische Ausgaben
International
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Foto: Symbolbild

Providence/Rhode Island. Schon die weltweite Interventionspolitik der USA kostet Unsummen, von den politischen Auswirkungen und den menschlichen Opfern nicht zu reden. Doch in Wirklichkeit sind die Kosten der amerikanischen Auslandsabenteuer viel hörer, als sie etwa im Verteidigungshaushalt ausgewiesen werden. Wissenschaftler der Brown University in Providence, Rhode Island, haben nachgerechnet und jetzt eine bemerkenswerte Studie über die wahren Kosten der US-Kriege veröffentlicht.

Wörtlich heißt es in der Studie, daß die ermittelten Kosten „so hoch sind, daß sie fast unverständlich” wirkten. Dabei unterstreichen die Wissenschaftler, daß ihre Angaben nur einen Teil der tatsächlichen Kosten abbilden.

Konkret: die Kriege im Irak und in Afghanistan haben den US-Steuerzahler bisher fast fünf Billionen Dollar gekostet, genauer: 4,79 Billionen. Da beide Konflikte weiterschwelen, werden sich diese Kosten in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen. In der Rechnung sind nicht nur die Kosten für Ausrüstung und Personal, sondern auch die Mittel des Außenministeriums für die örtliche Bevölkerung, Ausgaben für die innere Sicherheit vor Ort sowie Kosten für Betreuung und Versorgung von Kriegsveteranen enthalten.

Dennoch: eine komplette Erfassung aller Ausgaben für einen Krieg kann statistisch und rechnerisch praktisch nicht erfaßt werden, heißt es in der Studie, denn: „Von den Zivilisten, die durch Gewalt verletzt oder verstorben sind, über die getöteten und verwundeten Soldaten bis zu den Kindern, die Jahre später auf den Straßen und Feldern mit improvisierten Sprengkörpern oder mit Streubomben spielen: Eine Menge von Zahlen kann die menschliche Tragödie der Kriege nicht vermitteln.”

Von den insgesamt 4,79 Billionen Dollar für die amerikanischen Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan entfallen dem Bericht zufolge nur 1,7 Billionen direkt auf im Krieg verwendete Mittel und Maßnahmen, so wie sie für die letzten 15 Jahre öffentlich ausgewiesen wurden. Das Weiße Haus hat für Auslandseinsätze im kommenden Jahr weitere 65 Milliarden Dollar eingeplant. (mü)

2 Kommentare

  1. Safet Babic sagt:

    Die amerikanischen Kriegskosten von knapp 5 Billionen US-Dollar mußten auch die deutschen Steuerzahler mit übernehmen.
    Denn die Kriegskosten waren der Grund für die Geldschwemme, die zunächst die US-Immobilienblase und dann zur Bankenkrise führte.Aus der globalen Bankenkrise wurde die Staatsschuldenkrise ( Stichwort Risikotransfer), die bis heute den Euro-Raum fest im Griff hat.
    Mit den deutschen Banken – und Euro-Rettungspaketen hat der deutsche Steuerzahler die US-Aggression mitfinanziert.
    Die Flüchtlingskrise ist eine weitere Folge der US-Kriege.
    Nicht ohne Grund hat Obama wortreich Merkel für ihre „Verdienste“ im Flüchtlings-Drama gelobt.

  2. Peter Werner sagt:

    Dabei darf man allerdings nicht vergessen: Die aggressive expansive Wirtschaftspolitik der USA ist nur möglich, weil die USA die Option haben, ihre Wirtschaftsinteressen im Ausland auch militärisch durchzusetzen – und sei es auch nur unter einem anderen Vorwand. McDonald’s geht nicht ohne McDonnel Douglas.

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