Abstammungsrecht bekräftigt: Lettland will keine nicht-lettischen „Letten“

16. September 2016

Riga. Lettland ist für seine rüde, vor allem gegen die russische Bevölkerungsgruppe gerichtete Minderheitenpolitik bekannt. Jetzt hat das lettische Parlament am geltenden Gesetz über den Wechsel des Vor- und Nachnamens und der nationalen Zugehörigkeit Änderungen vorgenommen, die Bürgern nicht-lettischer Herkunft verbieten, sich als Letten zu bezeichnen.

Eine vorangegangene Parlamentsinitiative hatte ausdrücklich vorgesehen, auch Bürgern ausländischer Abstammung zu erlauben, sich in Dokumenten als „Letten“ zu bezeichnen. Damit sollte das Ziel verfolgt werden, die Zahl der Bürger lettischer Nationalität im Land zu erhöhen. Demnach sollte jeder Bürger Lettlands, der mindestens 15 Jahre im Land gelebt hat, die lettische Sprache beherrscht und die lettische Kultur kennt, berechtigt sein, als Nationalität unabhängig von seiner Herkunft „lettisch“ anzugeben.

Doch der Rechtsausschuß des lettischen Parlaments lehnt dieses Modell ab. Ausschußvorsitzender Gaidis Berzins erklärte, zahlreiche Eingaben mit der Bitte seien eingereicht worden, für die Bürger mit nicht-lettischem Familienhintergrund das Recht auszuschließen, „Lette“ zu werden.

In Lettland machen russischsprachige Bürger, vorwiegend Russen, Ukrainer und Weißrussen, 40 Prozent der insgesamt zwei Millionen Einwohner aus. Die Staatssprache ist Lettisch. (mü)

4 Kommentare

  1. Deutschland geht unter wacht keiner auf sagt:

    Warum, werte ZUERST!-Schreiber und -Macher, ,,erlaubt“ Ihr den baltischen Staaten, aber auch der Ukraine, nicht, auch ,,nun“ einen äußerst nationalen/patriotischen Kurs zu fahren? Nur, weil die Russen schon lange dort leben (und Ihr derzeit ja eh nicht auch nur die kleinste Kritik an Russland bzw. Putin ,,erlaubt“)? Falls ja: Dann müssen wir aber auch sofort so tun, als wären hier alle Bürger mit (entweder nur oder auch) deutschem Pass echte Deutsche. Und dass das nicht der Fall ist, sagen doch hier immer mehr. Die Russen, die ja in Punkto Patriotismus den Amis in nichts nachstehen, sollen doch (wieder) nach Russland gehen…. nur an diesem Land hängt doch deren Herz (und da soll ja auch alles besser sein – sagen sie). Selbiges gilt doch auch für die Russen hier. Besonders die so genannten Russland-Deutschen. Klar, speziell bei den Russland-Deutschen sind schon ,,einige“ dabei, die sich hervorragend hier integriert haben (bestimmt auch in Lettland, den baltischen Staaten generell und auch in der Ukraine). Aber so im Gros………

    Sicher ist das sehr hart. Aber erstens muss Härte manchmal sein (besonders hier wäre sie jetzt sehr angebracht), und zweitens sind die Russen ja auch nicht grade soft. 😉

  2. Jupp aus der Schneifel sagt:

    Eine Ratte wird als Ratte geboren und bleibt ihr ganzes Leben eine Ratte, selbst wenn Sie unter einer Hundehütte haust, wird Sie niemals wein Rattenhund oder umgekehrt.

  3. Müller sagt:

    man muss verstehen langjähriges russifizierungsPolitik der UdSSR.
    Lettlant hat Recht.

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