Oklahoma City. Fracking-Gegner werden sich bestätigt sehen: in Oklahoma hat sich jetzt mit einer Stärke von 5,6 auf der Richterskala das bisher stärkste Erdbeben in der Geschichte des US-Bundesstaates ereignet – die Ursache ist vermutlich das umstrittene „Fracking“-Verfahren zur Förderung von Erdgas-Vorkommen. Mit dieser Vermutung steht die Gouverneurin des Bundesstaates, Mary Fallin, nicht allein. Sie kündigte deshalb jetzt eine Überprüfung mehrerer Abwasserbrunnen nahe der Stadt Pawnee an, wo das Epizentrum des Bebens lag.
Beim Fracking wird unter hohem Druck ein ökologisch außerordentlich problematisches Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepreßt, um Erdgas, aber auch Erdöl aus Gesteinsschichten herauszupressen, aus denen der Rohstoff ansonsten nicht einfach durch das Bohrloch entweichen kann. Das Gemisch wird dabei in den Boden gepreßt, um das undurchlässige Gestein aufzuspalten, so daß darin enthaltenes Erdgas oder Erdöl freigesetzt wird.
Umweltschützer haben bereits in der Vergangenheit immer wieder erhebliche Bedenken angemeldet, weil beim Fracking große Mengen von Brackwasser anfallen. Dieses wird entsorgt, indem in bis zu einem Kilometer Tiefe unter der Erdoberfläche Brunnen angelegt werden. Diese künstliche Einlagerung von Wasser kann Experten zufolge den Druck entlang geologischer Bruchlinien verstärken und Erdbeben auslösen. Nach einer Untersuchung der US-Erdbebenwarte ist die Entsorgung von Abwasser aus der Fracking-Technologie die wichtigste Ursache für vom Menschen verursachte Erdstöße im Zentrum und Osten der Vereinigten Staaten. Dadurch drohten in Oklahoma, Kansas, Texas, Colorado, New Mexico und Arkansas vermehrt Erdbeben. (mü)
Hier, in Victoria, Australien, wurde Fracking vor ein paar Tagen gänzlich verboten. Die Landwirdschaft ist ein wesentlicher Teil der Wirtschaft des Staates und die soll nicht durch eine teure und umweltschädliche „Industrie“ gefährdet werden.
Erdbeben verursachen kann man mit Fracking ganz sicher nicht: man kann sie allenfalls auslösen. Es muß eine Spannung in der Erdkruste vorhanden sein, die sich mit dem Beben löst. Würde man nicht fracken, würde sich die Spannung irgendwann später lösen, mit einem heftigeren Beben.