Kiew. Ein Großteil der Ukrainer sieht die Ergebnisse der letzten zweieinhalb Jahre der Geschichte des Landes kritisch. Wie ukrainische Medien jetzt unter Berufung auf eine Studie des Umfrageinstituts „Research & Branding Group” berichten, sind 68 Prozent der Ukrainer der Auffassung, daß der sogenannte „Euromaidan“ – der vom Westen geförderte Putsch gegen die Regierung mit anschließendem Wechsel des Landes ins pro-europäische Lager – seine Ziele nicht erreicht hat.
Nur fünf Prozent der Befragten halten den „Euromaidan“ demnach für erfolgreich und antworteten mit „Ja”. 24 Prozent äußerten, daß die gesetzten Ziele zumindest teilweise erreicht wurden.
Bemerkenswert ist der Umfrage zufolge auch der geringe Rückhalt der Rückeroberungspolitik der Kiewer Regierung im Osten des Landes – sie wird von stattlichen 53 Prozent der Befragten ausdrücklich nicht unterstützt. Nur ein Drittel tritt dafür ein.
Dagegen halten mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Ukrainer einen neuen Maidan-Umsturz für wahrscheinlich. Nur 29 Prozent glauben, daß es nicht zu einer erneuten Revolution kommen werde, 15 Prozent sind unschlüssig. (mü)
> der vom Westen geförderte Putsch gegen die Regierung mit anschließendem
> Wechsel des Landes ins pro-europäische Lager – seine Ziele nicht erreicht hat.
Dabei wäre es natürlich interessant zu erfahren, was die Ukrainer denn für die Ziele des Maidan-Putsches halten. Ziel war es, Rußland einen außenpolitischen Verbündeten und den strategisch wichtigen Schwarzmeerhafen Sewastopol wegzunehmen. Bis auf Krim/Sewastopol wurden die Ziele erreicht. Wenn die Ukrainer glauben, daß es das Ziel des Putsches war, die Situation der Ukrainer zu verbessern, ist die Antwort auf diese Frage natürlich zwangsläufig unsinnig und irreführend.