Ungarn baut weiteren massiven Grenzzaun: „Flüchtlinge gegebenenfalls mit Gewalt zurückhalten“

4. September 2016

Budapest. Ungarn setzt im Gegensatz zu Brüssel weiter auf Abschottung und will seine nationalen Grenzen weiter in eigener Regie für „Flüchtlinge“ geschlossen halten. Jetzt hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán die Errichtung eines zweiten massiven Zaun entlang der Grenze zu Serbien angekündigt. Dadurch solle ein weiterer Migrantenzustrom gestoppt werden, falls die laufenden Verhandlungen mit der Türkei und der „Flüchtlingspakt“ scheitern. Ungarn hoffe zwar, daß die Gespräche mit der Türkei erfolgreich sein werden, sagte Orbán in einem Gespräch mit dem ungarischen Rundfunk, man müsse sich aber schon jetzt für Eventualfälle vorsehen.

Wörtlich sagte Orbán: „Wenn ich mir auch wünsche, daß dieser Fall nicht eintritt, so müssen wir dennoch für eine Situation vorbereitet sein, daß die politischen Verhältnisse in der Türkei sich ändern und plötzlich mehrere Hunderttausende von Migranten auf einmal an Ungarns Grenzen auftauchen. Diese müssen wir gegebenenfalls auch mit Gewalt zurückhalten, wenn es mit freundlichen Worten nicht funktioniert. Und genau das werden wir auch tun!“.

Ungarn hatte bereits im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt der „Flüchtlings“krise mit der Errichtung von Zäunen entlang der serbischen und kroatischen Grenze auf die unerwarteten Migrantenmassen reagiert. Allerdings könne der derzeitige ungarische Grenzzaun allenfalls ein paar Tausend oder Zehntausende von Migranten abschrecken, aber nicht mehr, erklärte Orbán. Bei dem geplanten neuen Zaun hingegen werde es sich um ein massives Abwehrsystem mit neuesten Technologien handeln. Auch solle die Zahl der ungarischen Polizeikräfte, die entlang der südlichen Landesgrenze patrouillieren, um weitere 3.000 auf eine Gesamtstärke von 47.000 Mann aufgestockt werden. (mü)

Ein Kommentar

  1. Horst S. sagt:

    Wer nicht hören will …

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