Sofia. Auch der bulgarische Ministerpräsdient Borissow hat vor seinem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einer neuen „Flüchtlingswelle“ gewarnt. Wörtlich sagte Borissow: „Ich weiß nicht, wie lange wir dem Migrationsdruck an unserer Grenze noch standhalten können.“ Er forderte die EU auf, Bulgarien stärker bei der Sicherung der EU-Außengrenze zur Türkei zu unterstützen.
Derzeit werde sein Land „praktisch alleingelassen“. Außerdem kritisierte er den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. Dieser habe gewarnt, „er könne Europa mit Migranten überfluten.“ Und weiter: „Wer droht, er könne Europa mit Migranten überfluten – was wird der machen, wenn dieses Europa jetzt ein Abkommen mit ihm kündigt? Dann muß er diese Drohung wahrmachen.“
Vor solchen Entwicklungen habe er Angst. Erdogan habe die Schwäche der Europäer genau erkannt. „Was würden wir in Europa tun, wenn die Flüchtlinge wieder in Massen kommen? Sie abschießen? Das können wir nicht. Wir werden sie also aufnehmen. Aber was wird dann mit uns passieren?“ Die Türkei müsse wissen, „daß wir uns nicht allein auf sie verlassen und uns nicht abhängig machen wollen“. (mü)