Wien/Como. Österreich bereitet sich angesichts der in Italien erneut eskalierenden „Flüchtlings“-Situation auf das Schlimmste vor. Man sei bereit für eine Schließung der Grenzen im Extremfall, läßt die Regierung in Wien verlauten. Wörtlich heißt es in einer Erklärung: „Falls die Schweiz weiter konsequent ihre Grenzen sichert und die Lage in Italien eskaliert, drohen uns neue Asylwellen.“ Man könne aber binnen weniger Stunden „das Grenzmanagement am Brenner aktivieren, die Bauarbeiten sind bereits beendet. Unsere Experten beobachten derzeit die Entwicklung der Asyl-Situation in Italien sehr genau.“
Hintergrund solcher Alarmmeldungen ist die Tatsache, daß derzeit jede Woche wieder Tausende weitere Migranten aus Afrika in Italien anstranden. Das Verteilungssystem der Regierung in Rom ist überlastet. Mit einer Beruhigung der Situation wird nicht mehr für Spätsommer gerechnet. Insgesamt gelangten dieses Jahr bereits 101.851 „Flüchtlinge“ nach Italien.
Verschärft wird die Situation dadurch, daß auch die Schweiz ihre Grenzen geschlossen hat, weshalb sich im Grenzgebiet zwischen Italien und der Eidgenossenschaft, in Como, bereits ein illegales „Flüchtlings“-Lager gebildet hat. In Mailand kam es zu ersten Unruhen. Die Wiener Regierung faßt die Lage zusammen: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Italien alle Dämme brechen und Tausende Afrikaner eine Ausweichroute Richtung Deutschland nehmen wollen – über den Brenner, nach Tirol.“ (mü)