Washington. Der US-Präsidentschaftswahlkampf wird härter. Jetzt greifen die Gegner des republikanischen Kandidaten Donald Trump zu schwerem Geschütz: Sie versuchen zwei von Trumps Wahlkampfmanagern zu denunzieren, indem sie deren frühere Lobbyarbeit für den – legitimen, aber 2014 gestürzten – ukrainischen Staatschef Viktor Janukowitsch thematisieren.
Einschlägige E-Mails, die der Nachrichtenagentur AP vorliegen, sollen dokumentieren, daß Trumps Wahlkampfchef Paul Manafort und Wahlkampf-Berater Rick Gates für Janukowitsch gearbeitet hätten. Die beiden hätten 2012 bis 2014 versucht, auf eine positive Presseberichterstattung über die damalige ukrainische Führung hinzuwirken und gleichzeitig das Vertrauen in die damals noch inhaftierte Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko zu untergraben. Darüber hinaus sollen Manafort und Gates auch Treffen zwischen ukrainischen Politikern, US-Senatoren und Mitgliedern des Repräsentantenhauses organisiert haben.
Für die beiden Trump-Berater zahlte sich ihre Lobbyarbeit aus: Erst vor kurzem wurden Finanzdokumente bekannt, denen zufolge die „Partei der Regionen“ des früheren ukrainischen Präsidenten 12,7 Millionen US-Dollar an eine Gruppe von 22 Personen fließen ließ – unter ihnen auch Manafort. Allerdings hatte sich keiner der beiden als Lobbyisten für eine ausländische Partei registrieren lassen, wie es das amerikanische Gesetz vorschreibt. Manafort zog inzwischen die Konsequenz und räumte seinen Posten in Trumps Team. (mü)