Brüssel/Athen. Die EU will jetzt verstärkt gegen Terrorverdächtige unter „Flüchtlingen“ mobil machen. Anti-Terror-Experten der europäischen Polizeibehörde Europol sollen deshalb jetzt in „Flüchtlings“-Lagern auf dem griechischen Festland nach Terroristen fahnden.
Ein 30-köpfiges Europol-Team werde Ende August erwartet, verlautete aus griechischen Polizeikreisen. Die Experten, so lautet der kryptische Auftrag, sollen „Flüchtlinge“ ausfindig machen, die sich radikalisieren könnten.
Hintergrund der Maßnahme ist die Tatsache, daß mehrere der Attentäter, die im November 2015 an den Anschlägen in Paris beteiligt waren, zuvor als angebliche „Flüchtlinge“ über Griechenland nach Europa gelangt waren. Dies schürte die Angst, daß noch mehr Extremisten die anhaltende „Flüchtlings“-Krise nutzen könnten, um unerkannt nach Europa zu kommen. Das Bundeskriminalamt meldete erst Ende Juli einen signifikanten Anstieg von Personen unter Terrorverdacht, die sich unter die Flüchtlinge gemischt haben. Darunter sollen sich auch „islamistisch motivierte Kriegsverbrecher“ befinden.
Laut der griechischen Zeitung „Kathimerini“, soll das Europol-Team aus rund 30 europäischen Polizisten bestehen, die am 20. August in Athen ankommen sollen. Sie sollen die Dutzende „Flüchtlings“-Lager in Griechenland durchforsten, in denen mehr als 47.000 Menschen leben, die meisten von ihnen aus Syrien, Irak und Afghanistan. Bislang hatten sich die Kontrollen durch Europol auf die sogenannten „Hotspots“ auf den Ägäis-Inseln vor der türkischen Küste konzentriert. Wie potentielle Terror-Anfällige unter den „Flüchtlings“-Massen ausfindig gemacht werden sollen, ließ Europol im unklaren. (mü)