Geschichtspolitisches Erdbeben: Mao-Gedenkhalle soll aus Peking verschwinden

6. August 2016
Geschichtspolitisches Erdbeben: Mao-Gedenkhalle soll aus Peking verschwinden
International
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Foto: Symbolbild

Peking. Es wäre ein geschichtspolitisches Erdbeben: in Peking soll die riesige Mao-Gedenkhalle verschwinden. Einen entsprechenden Geheimbeschluß soll Chinas Führung laut dem Hongkonger Politmagazin „Zhengming“ gefaßt haben. Der einbalsamierte Leichnam Mao Zedongs soll in dessen Heimatstadt umziehen.

Bereits Ende Juni 2016 habe das Zentrale Politbüro der KP die Entscheidung getroffen, die Mao-Gedenkhalle aus Peking in Maos Heimatstadt zu verlegen, berichtet „Zhengming“ in seiner August-Ausgabe.

Derzeit steht das Mausoleum, wo der einbalsamierte Leichnam Mao Zedongs in einem Kristallsarg zu sehen ist, auf dem Platz der Himmlischen Friedens. Maos Leiche soll nach Shaoshan in der Provinz Hunan umziehen.

Den Vorschlag zur Verlegung der Gedenkstätte brachte Wang Qishan, der Chef der „Disziplinar-Kontrollabteilung“, ins Gespräch. Neben Chinas oberstem Korruptionsjäger plädierten außerdem der Personalleiter des KP-Zentralbüros und der Vizeministerpräsident für den Vorschlag. Bei der Abstimmung gab es bei 25 Mitgliedern 23 Stimmen dafür und zwei Enthaltungen – also keine einzige Gegenstimme.

Umgesetzt werden soll der Beschluss erst nach der KP-Vollversammlung im Herbst 2017, wenn das neue Politbüro gewählt wurde.

Die Halle entstand seinerzeit im Schnellverfahren nach Maos Tod am 9. September 1976. Der Vorschlag, daß die Gedenkhalle umziehen sollte, wurde in letzter Zeit schon mehrfach ins Gespräch gebracht. In den letzten Jahren häuften sich auch die Fälle, daß örtliche Mao-Statuen in Eigenregie vom Volk zerstört wurden. Maos Politik wird heute für den Tod von 45 Millionen Menschen verantwortlich gemacht. (mü)

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