Teure Modernisierung: Großbritannien setzt weiter auf nukleare Abschreckung

23. Juli 2016
Teure Modernisierung: Großbritannien setzt weiter auf nukleare Abschreckung
International
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Foto: Symbolbild

London. Beobachter wollen darin eine Folge des „Brexit“ sehen: das britische Parlament hat jetzt die Erneuerung der vier nuklearen U-Boote der Royal Navy gebilligt. Nach einer mehrere Stunden währenden Debatte stimmten 472 Abgeordnete für das 37 Milliarden Euro teure Rüstungsprogramm. 171 Abgeordnete waren dagegen.

Während der Debatte gab es einen interessanten Wortwechsel. Der Abgeordnete George Kerevan von der schottischen Nationalpartei wollte wissen, ob die Premierministerin bereit sei, einen Atomangriff zu genehmigen, der Hunderttausende unschuldige Männer, Frauen und Kinder töten könne. Darauf gab die neue konservative Regierungschefin Theresa May zur Antwort: „Ja, denn der Sinn eines solchen Abschreckungsmittels ist es schließlich, daß unsere Feinde wissen, daß wir bereit sind, es zu nutzen.”

Die Abstimmung macht einen tiefen Riß deutlich, der durch die Labour Partei geht. Labour-Chef Jeremy Corbyn ist gegen das Rüstungsprogramm, während die Mehrheit seiner Fraktion dafür stimmte.

Großbritannien unterhält seit knapp fünfzig Jahren eine U-Boot-Flotte mit nuklearer Bewaffnung. Von den vier U-Booten befindet sich eines immer auf hoher See.

Im schottischen Glasgow protestierten Menschen gegen das Rüstungsprogramm. Die Nationalpartei, die sich ebenfalls dagegen ausgesprochen hatte, forderte die Verlegung der U-Boot-Flotte. Die U-Boote sind derzeit im Süden Schottlands stationiert. (mü)

Ein Kommentar

  1. lucki sagt:

    Russland ( oder gegen wen ist das gerichtet ) muß nur ein einziges
    Knöpfchen drücken und der US-Flugzeugträger in Europa existiert
    nur noch als reine Landmasse.

    Als Verteidigugsmassnahme gegen die größenwahnsinnigen Kreigsverbrecher
    USA nacht das allerdings Sinn.

    Ein kluges Köpfchen die Mrs. May.

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