Moskau/Ankara. Während sich bundesdeutsche Politiker nach dem gescheiterten Umsturz in der Türkei Sorgen über die Einhaltung demokratischer Standards machen und auf Distanz zu Ankara gehen, hat der russische Präsident Putin seinem türkischen Amtskollegen Erdogan demonstrativ seine Unterstützung in der Staatskrise zugesagt. Es sei nicht hinnehmbar, daß demokratisch gewählte Politiker durch das Militär durch einen Putsch gestürzt würden, zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS den Kremlchef. Auch wenn der Staatsstreich ein Aufstand des Gewissens gewesen wäre, sei er doch illegitim und unrechtens.
Weiter zitiert TASS Putin mit der Feststellung, daß Rußland „verfassungsfeindliche Handlungen und die Anwendung von Gewalt im Leben Landes für kategorisch inakzeptabel hält (…) Recep Tayyip Erdogan wurde angesichts der Opfer unter den Zivilisten und Strafverfolgungsbehörden, die sich gegen die Putschisten erhoben hatten, Beileid ausgesprochen.“
Die Kreml-nahe „BRICS-Post“ sieht als Folge des gescheiterten Putsches in der Türkei sogar unerwartete Vorteile für Rußland. Der Putschversuch habe sich eindeutig gegen die Interessen Rußlands gerichtet, und Moskau müsse aus dem Putschversuch seine Lehren ziehen, denn Rußland und die Türkei seien sich politisch-strukturell sehr ähnlich. Es gebe keine Garantie dafür, daß nicht auch Rußland Zielscheibe eines Putschversuchs werden könnte.
Weiter analysiert die „BRICS Post“: „Diese Krise ist eine einzigartige Gelegenheit für Moskau, sich als Ankaras wichtigsten Verbündeten zu positionieren, indem es Erdogan bei der Festigung seiner Macht Unterstützung leistet und das Vorgehen gegen seine Gegner, was bereits der Fall ist, ignoriert, was wiederum der Westen nicht machen würde. Eine weitere Entfremdung zwischen Ankara und Europa und den USA könnte sehr vorteilhaft für Moskau sein, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zu Europa.“
Tatsächlich hatten sich jüngst die Beziehungen zwischen der Türkei und der NATO verschlechtert, nachdem der türkische Präsident Erdogan Bemühungen hatte erkennen lassen, die angeschlagenen Beziehungen zu Rußland wieder zu verbessern. (mü)
Wäre ein Osmanisches Großreich nicht schon lange wünschenswert für Erdowahn? Alle wollen immer eine Vormachtrolle, warum sollte das ein Erdowahn nicht auch haben wollen? Nachdem die USA schon mehrfach gepokert haben, pokern die Russen eben mit, unter dem Motto „alle wollen mitspielen“. Im Prinzip alles wie im Kindergarten, die Vormachtstellung im Sandkasten.
Was gilt nun?
a) Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
b) Pack schlägt sich,Pack verträgt sich.
c) Beides.
Besser wäre es, wenn Rußland in der NATO wäre und die Türkei diese verlassen müßte. Allerdings wäre dann die Vormachtstellung jenseits des Atlantiks nicht mehr gewährleistet und es gäbe einen starken Gegenpol zu Frankreich, England und den USA, die diese Zusammenarbeit ablehnen, diese beiden Länder untenhalten und ihre Führungsrolle behalten wollen.
Langfristig arbeitet man damit dem radikalen Islam in die Hände.
Die NATO wurde gegründet um „die Russen draußen, die Amerikaner drinnen, und die Deutschen unten zu halten.“ – erster Generalsekretär der NATO, Lord Hastings Ismay 1949
Ich glaube, Du hast absolut nix kapiert.
Demokratie und Demographie sind alles nur eine Frage der Mehrheit – und da sitzt Rußland im selnem Boot wie der Westen.
Die Türkei wurde nur NATO-Mitglied, weil diese eine direkte Grenze zu Rußland hat und die USA dort ihre Atomraketen stationieren konnten.Die russische Gegenreaktion mit der Stationierung von Raketen auf Kuba ist allseits bekannt,der Auslöser weniger.Hinter den Kulissen einigten sich die Supermächte zuerst auf den Abzug der russischen Raketen und später zogen dann die Amerikaner ihre Raketen ab.
Die BRD hatte im Zuge der Stationierung nachzugeben und türkische Gastarbeiter aufzunehmen – der Wunsch von jenseits des Atlantiks war eher ein Befehl.
Das Rotationssystem wurde von der Wirtschaft abgelehnt – die Folgen sehen wir heute.
Seit 2001 werden aber die (Land-) Karten neu gemischt.
Demokratie und Demographie – alles nur eine Frage der Mehrheit.