Damaskus. Die islamistische Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) muß zwar im Nahen Osten eine Niederlage nach der anderen einstecken, verfolgt aber nach wie vor große Pläne. In einem aktuellen Propaganda-Video zum zweiten Jahrestag der Ausrufung des Kalifats beanprucht der IS gleich sechs geostrategisch sensible Regionen: einen Teil Zentralsyriens und Ost-Syrien, die arabische Halbinsel, Jemen, den Sinai, Libyen und Algerien. Überall wolle man künftig noch aktiver werden, heißt es.
Experten ist aufgefallen, daß die genannten Regionen alle an den Knotenpunkten des wichtigsten internationalen Öl-Transportwegs zur See liegen. Der US-Energiebehörde EIA zufolge werden 63 Prozent des weltweiten Öltransfers über Wasserstraßen abgewickelt. Eine Destabilisierung durch den IS würde den weltweiten Ölhandel zwangsläufig massiv behindern.
Rußland und die USA würden von einem solchen Szenario eher profitieren. Denn die USA könnten etwaige Lieferausfälle mit verstärkten Lieferungen von Fracking-Gas nach Europa auffangen, und Rußland würde weiterhin Europas Energielieferant Nummer eins bleiben. (mü)
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