Trotz Sanktionen: Deutsche Investitionen in Rußland wachsen um das Vierfache

18. Juni 2016

Moskau. Sanktionen hin oder her – internationale Investoren haben im vergangenen Jahr rund 200 Projekte in Rußland gestartet, ein neuer Rekord seit 2010. Das geht aus einem Bericht der Consultingfirma „Ernst & Young“ hervor. Und: Deutschland ist bei Investitionen in Rußland führend, berichtet das russische Wirtschaftsblatt „RBC Daily“.

Die deutschen Investitionen verhalten sich dabei auffällig „trendwidrig“: während die ausländischen Direktinvestitionen in Rußland im letzten Jahr um 78 Prozent gefallen sind, wuchsen die deutschen um das Vierfache – von rund 320 Millionen auf 1,29 Milliarden Euro. Die Zahl deutscher Projekte in Rußland stieg von elf im Jahr 2014 auf 36 im Jahr 2015. Mit der Anzahl der Projekte wuchs auch ihre Belegschaft: von 350 im vorletzten Jahr auf 2.000 Mitarbeiter 2015.

Matthias Schepp, Vorsitzender der deutsch-russischen Außenhandelskammer, hat eine Erklärung für die gute deutsche Position und sagt, die deutschen Unternehmen hätten sich der schwierigen Situation schnell angepaßt. Und: „Ohne die wegen des Konflikts zwischen Rußland und dem Westen bei den Geschäftsleuten entstandene Verunsicherung wäre das Investitionsvolumen sogar noch höher ausgefallen.“ (mü)

4 Kommentare

  1. Wolfsrabe sagt:

    Als jemand der sich wirtschaftlich nicht sonderlich gut auskennt, darf ich fragen: Inwiefern sind ausländische Investitionen fördernd oder schädlich für die (wirtschaftliche) Unabhängigkeit des Landes, in dem die Investitionen getätigt werden?

    • Denker sagt:

      Interessante Frage!
      Ich denke, es kommt sehr darauf an, in was investiert wird.
      Das Hauptproblem der sogenannten Entwicklungshilfe besteht darin, dass sie in der Regel so eingesetzt wird, dass die Abhängigkeit vom investierenden Staat bzw. Unternehmen steigt oder aber die Entwicklung der eigenen Wirtschaft durch passive Hilfen gehemmt wird, oft obendrein die Entwicklung von korrupten Systemen gefördert wird. Das ist alles musterhaft in Afrika zu besichtigen und hat sehr stark zu dem gegenwärtigen „Flüchtlings-„Strom beigetragen.
      Russland ist aber kein Entwicklungsland. Hier kann man davon ausgehen, dass die meisten Investitionen so ablaufen, dass die Wirtschaft nachhaltig gefördert wird und nicht nur der Investor Nutzen daraus zieht.

  2. Beatrix sagt:

    Wenigstens sind unsere deutschen Unternehmer klüger als die BRD-System-Volkszertreter und BRD-System-Bürokraten. So macht es einigen Sinn, wenn gute Unternehmer und Geschäftsleiter oft deutlich besser bezahlt werden als Kanzler und Präsidenten.

    Zur vollen Klugheit fehlt bislang sogar Unternehmensleitern noch ein Schritt: Schluss machen mit dem Ami-TTIP! Ami-Wirtschaft schadet sogar vielen US-Bürgern, für die anderen Völker ist sie geradezu vernichtend, wie das Beispiel des in Goldman-Sachs-Krakenarme geratenen Griechenland zeigt.

  3. Lulu sagt:

    Das freut mich,weiter so,das wird den EU Bonzen samt IM Uckermark aber stinken.

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