Altkanzler Schröder in Salzburg: Deutsche NATO-Führungsaufgabe im Baltikum ist ein Fehler

13. Juni 2016

Salzburg. Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich dafür ausgesprochen, die Beziehungen zu Rußland zu verbessern. Die Pläne, wonach Deutschland Führungsaufgaben bei NATO-Verbänden im Baltikum übernehmen soll, bezeichnete er angesichts des bevorstehenden Jahrestages des Präventivschlags auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 als schwerwiegenden Fehler.

Die Anti-Rußland-Sanktionen gegen Moskau bezeichnete Schröder in seiner Rede bei der Frühsommerveranstaltung der Deutschen Handelskammer in Salzburg als „falsch“. Der Altkanzler wurde noch deutlicher: wenn die Regierungschefs die Sanktionen jedoch aufrechterhalten wollen, sollten sie „nicht zu feige sein, sich selbst hinzustellen und es ihren Bevölkerungen zu erklären“, zitiert das österreichische Nachrichtenportal Salzburg24 Schröder. (mü)

6 Kommentare

  1. Moritz Max sagt:

    Die Anti-Rußland-Sanktionen gegen Moskau bezeichnete Schröder in seiner Rede bei der Frühsommerveranstaltung der Deutschen Handelskammer in Salzburg als „falsch“.

    Gehört er denn nicht mehr der Partei an, die Regierungsverantwortung trägt? Ist er denn kein SPD- Mitglied mehr?

    Er hatte doch genug Zeit, sich gegen den Russlandboykott und gegen den Aufmarsch zum Dritten Weltkrieg zu engagieren. Das einzig Einfühlsame bei ihm ist seine Begabung, sich nach der Windrichtung auszurichten. „Wie eine Fahne im Wind“.

  2. Lotse sagt:

    Gerhard, du hast genug Schaden angerichtet.

  3. Denker sagt:

    Die Stalinsche Sowjetunion war sicherlich nicht generell frei von expansionistischen Absichten, jedoch in der damaligen Situation ganz bestimmt nicht geneigt, Deutschland zu überfallen.
    Vielmehr hatten die Westmächte, insbesondere Großbritannien, ein großes Interesse daran, die Stärke Deutschlands im Osten auflaufen zu lassen. Was ja letztlich auch funktioniert hat. Das war kein Präventivschlag, sondern eine Aggression der Selbstüberschätzung und Dummheit. Zumal: Napoleon hatte es ja vorgemacht, unter besseren Bedingungen.

  4. firenzass sagt:

    Schroeder wirbt in Salzburg aber auch fuer eine Annaeherung Deutschlands an die Tuerkei, so wie er in der Vergangenheit immer wieder fuer einen tuerkischen EU-Beitritt getrommelt hat. Die Rolle Schroeders bleibt undurchsichtig wie zum Schluss auch die Haltung Russlands zu vielen Fragen, die uns heute so umtreiben.

  5. Fack sagt:

    Natürlich verfolgt niemand eine böse Absicht mit der Sache.
    Es stinkt, genau wie der Fall Ramstein!

  6. Wolfsrabe sagt:

    Was wäre denn geschehen, wenn der deutsche Präventivschlag am 22. Juni ’41 nicht vollzogen worden wäre? Die Frage ist natürlich ein bisschen spekulativ, aber es ist ja nicht so, daß den Deutschen ein friedfertiges nichtkommunistisches Rußland entgegen stand.

    Das soll nicht mißverstanden werden. Gute Beziehungen zu Rußland sind mehrfach in der Geschichte fruchtbar für Deutschland gewesen. Aber man muß seine Beziehungen zu anderen Ländern immer neu bewerten, vor allem abhängig davon, in welchem politschen Zustand das jeweilige (und natürlich auch das eigene) Land ist.

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