Moskau. Die Zeiten des arabischen Öl-Absolutismus sind offenbar vorbei. Im vergangenen Jahr stieg Rußland zum weltweit größten Ölexporteur auf und verwies Saudi-Arabien erstmals auf Platz zwei.
Fachleute des Ölkonzerns BP rechneten nach und lieferten aufschlußreiche Zahlen. Einem jetzt vorgestellten Jahresbericht zufolge gingen 74,9 Prozent des von Rußlands geförderten Rohöls im Berichtszeitraum ins Ausland. Bei Gas lag der Exportanteil bei 33,7 Prozent. Damit blieb Rußland auch größter Lieferant von Kohlenwasserstoffen nach Europa und verweist die Bemühungen der Europäer, sich unabhängiger von russischen Energielieferungen zu machen, ins Reich der Illusion.
Insgesamt sank der Verbrauch von Öl und Gas auf dem russischen Inlandsmarkt um 5,2 bzw. 5,0 Prozent. Der gesamte Verbrauch von Energieträgern in Rußland ging um 3,3 Prozent zurück. Rußland belegt dennoch nach wie vor den weltweit vierten Platz beim Verbrauch von Energieträgern (nach China, den USA und Indien), und zwar mit einem Anteil am Welt-Energieverbrauch von 5,1 Prozent.
Die Ölförderung stieg um 1,2 Prozent auf einen neuen Höchststand seit dem Zerfall der UdSSR. Die Kohlegewinnung stieg um 4,5 Prozent, die Erzeugung von Atomstrom und erneuerbare Energien um 8,0 bzw. 6,8 Prozent. (mü)
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Die Russen werden über diesen Rekord nicht unbedingt glücklich sein. Denn dies kommt hauptsächlich durch den Zwang zustande, unter den das Land infolge des Preisverfalls geraten ist. Dennoch ist es ein Beweis für die Leistungsfähigkeit der russischen Erdölförderwirtschaft.