Kiew. Offiziell zwar beteuert der ukrainische Präsident Poroschenko ein ums andere Mal, daß er keine „militärische Rückeroberung“ der abtrünnigen östlichen Landesteile anstrebe. Doch die Realität sieht anders aus und straft Poroschenkos Friedensbekundungen Lügen.
Denn: allein innerhalb eines Tages haben die ukrainischen Sicherheitskräfte vom letzten Samstag auf Sonntag 237mal die selbsterklärte Volksrepublik Donbass beschossen. Das teilte der Donezker Vize-Generalstabschef Eduard Bassurin gegenüber Journalisten mit.
Im Osten der Ukraine schwelt seit rund zwei Jahren ein militärischer Konflikt. Die ukrainische Regierung hatte bereits im April 2014, wenige Monate nach dem politischen Frontwechsel des Landes ins westliche Lager, Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten. Bei Kampfhandlungen sind seither laut der UNO mindestens 9.000 Menschen ums Leben gekommen. Die offizielle Waffenruhe wird immer wieder verletzt. (mü)