Washington. Die USA halten sich viel auf ihre technische Fortschrittlichkeit zugute, gerade im Militärbereich. Doch wenn man genauer hinsieht, ist es damit manchmal nicht allzu weit her.
In Pentagon-Kreisen sorgt dieser Tage ein Bericht des Government Accountability Office (GAO) für Gesprächsstoff. Aus diesem geht hervor, daß die US-Streitkräfte gerade in hochsensiblen Bereichen oft auf völlig veraltete Technologie zurückgreifen.
Konkret kritisiert der Bericht unter anderem, daß ausgerechnet beim Strategic Automated Command and Control System völlig aus der Mode gekommene 8-Zoll-Floppys (20,32 cm) verwendet werden. Dieses System ist für die Koordination der Operation der Atomstreitkräfte zuständig – und letztlich für den Einsatz von Atomwaffen, wenn es zum Ernstfall kommt. Ausdrücklich verweist der GAO-Bericht in einer Fußnote darauf, daß 8-Zoll-Floppys in den 1970er Jahren eingeführt wurden und einen Speicherplatz von 80 KB bieten.
Laut dem GAO werden die riesigen Floppys, die kaum Speicherplatz haben, für eines der ältesten Computernetzwerke verwendet, das aber für die Koordination von Interkontinentalraketen, Flugzeugen mit Atombomben und Tankflugzeugen für diese zuständig ist. Das ganze System wiederum läuft auf IBM Series/1 Computern, die seit den 1980er Jahren nicht mehr hergestellt werden.
Im Pentagon gibt man sich jetzt betroffen. Beim U.S. Strategic Command wird eingeräumt, es seien durchaus Verbesserungen für die Atomwaffen nötig, auch wenn alles „sicher, effektiv und einsatzbereit“ sei. Das Pentagon seinerseits reagierte auf die GAO-Beanstandung mit der Ankündigung, daß man die Speicherkapazitäten bis 2017 modernisieren wolle. Das veranlaßte das „Time-Magazin“ zu der ironischen Feststellung, daß nicht gesagt wird, ob man auf 5,25- oder 3,5-Floppys umstellen wolle. (mü)
Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn Atomraketen von ‚moderner‘ Software gesteuert werden, die gehackt werden könnten.
Never touch a running system.
Hätten die Amis auf Windows 10 umgestellt, dann gäbe es uns wohl nicht mehr.
Lachen und Beifall!
You made my day.
Das ist prinzipiell egal. Die Technik hat bereits in den 80ern funktioniert. Problematisch wäre ausschließlich die Ersatzteillage. Der Abschuss erfolgt nach wie vor durch Personal in den Bunkern, auch die Raketen selber beruhen auf der Technik der 80er Jahre, welche damals und heute funktioniert hat. Eine erhöhte Gefahr eines versehentlichen Abschusses ergibt sich somit nicht. Betroffen wäre ausschließlich die Koordinationsfähigkeit – was ich aufgrund der Gefahr amerikanischer Erstschläge für äußerst wünschenswert halte.
Hahahahaahahaha, wieder eine Schlappe seitens der USA…
C 64 lässt grüssen, hehehe, gefolgt vom 386er…
C:\Format c:\
Obwohl, villeicht sind die ja nicht so Virus, Würmer, Trojaner anfällig…
Meine Buchhaltung läuft unter MS-DOS.
Und zwar virtuell in einer „MS-DOS-Box“ unter Windows-NT4.0.
Wenn der NT-Computer (Baujahr 2000 – Motherboard-upgrade 2003) seinen Geist aufgibt, ist bereits als Auffangstellung NT 4.0 auf einer unter Linux laufenden virtuellen VM-Maschine eingespielt.
…
Und warum dieses „Festklammern an alter Software“?
Die Programme funktionieren.
Ich habe sie mir selbst auf den Leib geschneidert seit 1991.
Da stecken tausende von Stunden drin.
Um mit einer Neuprogrammierung mit schickem Point-and-Click Benutzerinterface müßte ich erstmal wieder ein paar tausend Stunden investieren, um unter Anwendungsgesichtspunkten dahin zu kommen wo ich mit der alten Software bin.
Und dazu habe ich keine Lust.
Es hat schon seine Gründe, daß virtuelle Maschinen heutzutage so beliebte Systemanwendungen sind.
…
Noch kitzliger ist hier der Sicherheitsaspekt.
Jede Änderung führt zu neuen Fehlern – es sei denn die Änderung ist vollkommen trivial oder man hat einen riesigen Haufen Glück.
An einem bestehenden und ohne fatale Fehler seit 35 Jahren laufenden System Komponenten zu ändern wäre mir zu gefährlich, wenn ein Fehler nicht die Puddingproduktion versalzt sondern einen dritten Weltkrieg auslösen kann.
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„Old is gold“ – Indisches(!) Sprichwort.
Das Pentagon seinerseits reagierte auf die GAO-Beanstandung mit der Ankündigung, daß man die Speicherkapazitäten bis 2017 modernisieren wolle.
Welchen Sinn soll eigentlich eine „Modernisierung der Speicherkapazitäten“ haben, wenn die vorhandenen Speicherkapazitäten für den Ablauf der vorhandenen Software ausreichend sind?
…
Das veranlaßte das „Time-Magazin“ zu der ironischen Feststellung, daß nicht gesagt wird, ob man auf 5,25- oder 3,5-Floppys umstellen wolle.
Was mich wiederum zu der Feststellung veranlaßt, daß ich heilfroh bin daß Atomraketensoftware nicht von Journalisten oder Pressesprechern geschrieben oder gewartet wird.