Frankreich: Bringen Proteste, Unruhen und brennende Barrikaden Präsident Hollande zu Fall?

27. Mai 2016

Bürgerkriegsähnliche Bilder erreichen uns aus Frankreich. „Gut 150.000 Menschen haben in zahlreichen französischen Städten gegen die Arbeitsmarktreform der sozialistischen Regierung protestiert. Die Aktivisten drohten, die Fußball-EM zu stören, wenn der Gesetzesentwurf nicht zurückgezogen wird.“ (EuroNews)

Frankreichs Präsident Francois Hollande warnte die Demonstranten davor, die Wirtschaft abzuwürgen, außerdem verteidigte er die von ihm durchgesetzte Arbeitsmarktreform. Diese sieht eine Lockerung des Kündigungsschutzes vor und Unternehmen sollen mehr Möglichkeiten erhalten, Arbeitnehmerrechte zu beschränken.

„An diesem Freitag räumte die Polizei Barrikaden vor einem Treibstofflager nahe der Donges-Raffinerie im Westen des Landes. Der Ölkonzern Total teilte mit, vier seiner fünf Raffinerien im Land seien wegen der Streiks komplett geschlossen worden.Nach Angaben von Hafenbehörden warten 38 Öltanker nahe Fos-Lavera in Südfrankreich darauf, abgefertigt zu werden. Am nördlichen Hafen Le Havre warten 16 Tanker darauf, ihre Ladung zu löschen“, so die F.A.Z.

Getragen werden die Proteste vor allem von der radikal-linken Gewerkschaft CGT,  „dabei kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. Am Donnerstag wurden Polizeiwachen angegriffen und die Fenster von Banken eingeworfen. Hunderte Personen wurden während der Auseinandersetzungen verletzt und mehr als 1300 Demonstranten festgenommen“, berichtet die F.A.Z. weiter.

In einem Kommentar für das Frankfurter Blatt schreibt die Paris-Korrespondentin Michaela Wiegel zutreffend: „Vermittlungsinstanzen werden nicht anerkannt. So erklärt sich der eruptive und aggressive Charakter der derzeitigen Auseinandersetzung. Die Legitimität des Präsidenten ist schon viel zu schwach, um es mit der radikalen Minderheit der CGT-Streikenden noch aufzunehmen. Das alles zeigt, warum Reformen am Ende einer Regierungszeit so gut wie unmöglich sind – erst recht in Frankreich.“ (sp)

3 Kommentare

  1. Lotse sagt:

    Wird endlich Zeit für Marie le Pen,Hollande hat schon lange abgewirtschaftet.

    Dann müßte noch Merkel verschwinden und unsere Staaten würden aufatmen können.

  2. Der Rechner sagt:

    Die Mehrheit der Franzosen steht der blindwütigen Randale der kommunistischen CGT und sonstiger Linksradikaler zunehmend kühl gegenüber.

    Die 150.000 wären vor zwanzig Jahren noch 1,5 Millionen gewesen.

    Auch in Frankreich setzt sich langsam aber sicher die Erkenntnis durch, daß man nicht ewig über seine Verhältnisse leben kann.

    Und auch die CGT-Chaoten dürften sich insgeheim darüber im klaren sein, daß die verhältnismäßig zahmen Arbeitsmarktreformen Hollandes ein Kindergeburtstag sind im Vergleich zu dem, was eine Mitte-Rechts Nachfolgeregierung tun könnte.

    Deshalb ist das ganze mehr oder weniger das traditionelle französische Protesttheater.

    Sollte man nicht zu ernst nehmen.

    • Janny sagt:

      Falsch, genau umgekehrt wird ein Schuh draus. Systemlinge wie Sie sollte man keinesfalls ernst nehmen. Was bietet man Systemlingen derzeit an, um solchen Mist im Netz zu verbreiten? Frankreich brennt wie nie zuvor. Sie spekulieren lediglich mit der Tatsache, dass sich vornehmlich jüngere Leute im Netz informieren, die die Lage vor zwanzig Jahren gar nicht beurteilen können.

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