Bombenanschlag in Essen: Polizei räumt Versäumnisse im Vorfeld der Tat ein

26. Mai 2016

Essen. Im Fall des Bombenanschlags auf den Sikh-Tempel in Essen, bei dem am 16. April drei Menschen verletzt worden waren, mußte die Polizei nun Versäumnisse im Vorfeld der Tat einräumen. So habe man Hinweise auf die mutmaßlichen islamistischen Bombenleger nicht konsequent verfolgt.

Gegenüber dem WDR gab eine Lehrerin an, sie habe über andere Schüler davon erfahren, daß der Verdächtige Yusuf T. Aufnahmen der Probesprengung vor dem Anschlag gezeigt habe. „Ich habe die Schulleitung informiert, und meines Wissens hat die Schulleitung den Staatsschutz informiert.“ Doch laut Innenministerium habe es nur Gefährderansprachen gegeben. Die Polizei entschuldigte sich derweil dafür, dem Hinweis nicht konsequent nachgegangen zu sein.

Am Mittwoch berichtete das Nachrichtenportal „Der Westen“, daß rund drei Wochen vor dem Anschlag die Mutter des ebenfalls verdächtigen Tolga I. der Polizei Unterlagen über mögliche Anschlagspläne ihres Sohnes übergeben habe. Doch die Auswertung der Aufzeichnungen erfolgte demnach erst zehn Tage nach der Bombenexplosion.

Das Innenministerium will sich zu den Versäumnissen am 2. Juni vor dem Innenausschuß des Landtages äußern.

Die drei Verdächtigen im Alter von 16 und 17 Jahren sollen Sympathisanten der Terrorgruppe Islamischer Staat sein. Sie sollen sich in salafistischen Kreisen bewegt haben. (ag)

 

Bildquelle: Wikimedia/Yo/Gemeinfrei

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