Washington/Paris. Wurden die Terroristen, die im vergangenen November in der Bataclan-Konzerthalle in Paris 89 Besucher erschossen, von muslimischen Türstehern in die Halle gelassen? Diesen Vorwurf erhebt der Sänger der US-amerikanischen Rockgruppe Eagles of Death Metal, Jesse Hughes, gegenüber dem Nachrichtenportal takimag.com.
Hughes, der auf der Bühne stand und selbst Verletzungen davontrug, als die islamistischen Terroristen ihre Attacke begannen, sagt: „Die Terroristen waren schon vor dem Anschlag in der Konzerthalle.“ Dem weitgereisten Musiker kamen die offensichtlich muslimischen Türsteher komisch vor, da sie sich ungewöhnlich verhielten und kaum Personenkontrollen vornahmen, erinnert er sich. Daher ist er sich sicher: „Die Terroristen kannten die Türsteher.“
Viel Kritik mußte Hughes, der ein Befürworter des freien Zugangs zu Waffen und für seine konservativen Ansicht bekannt ist, dafür einstecken, daß er nach den Anschlägen Kritik am Islam und der politischen Korrektheit in Europa übte. „Ich sah Muslime die Attacken auf der Straße in Paris feiern. Ich sah es mit meinen eigenen Augen“, so der bekennende Anhänger der US-Republikaner.
Seiner Überzeugung nach schwächt die politische Korrektheit das Urteilsvermögen und die Abwehrinstinkte der Menschen. „Ich wußte, diese Leute (Konzertbesucher –Anm. d. Red.) hatten keine Ahnung, was auf sie zukam. Keine! Sie hatten nie Schüsse gehört und daher traf es sie so überraschend“, kommentiert Hughes rückblickend die Szenen, die sich bei dem Terrorangriff abspielten.
„Zwei Frauen in traditioneller muslimischer Kleidung“, so Hughes, seien am Eingang der Konzerthalle überhaupt nicht kontrolliert worden, das Sicherheitskräfte Angst hätten, „muslimische Passanten zu brüskieren“.
Insgesamt starben bei den Anschlägen in Paris am 13. November des vergangenen Jahres 130 Personen, 352 wurden zum Teil schwer verletzt. „Drei Monate später gaben die Eagles of Death Metal ein Gedenkkonzert im Pariser ‚Olympia‘. Nun sollten sie auf zwei der großen Sommer-Festivals in Frankreich auftreten: in Paris (‚Rock sur Seine‘) und in Charleville-Mézières beim ‚Cabaret Vert‘. Beide Veranstalter haben die Konzerte jedoch abgesagt“, berichtet die F.A.Z. Als Grund gaben die Veranstalter besagtes Interview und die politisch nonkonformen Äußerungen des Frontmannes an. Dabei setzten sich die Eagles of Death Metal in rührender Weise für die Opfer und deren Angehörige ein, sammelten Spenden und stellten ihren Namen für eine neue Biermarke zur Verfügung, von deren Verkauf pro Flasche ein Dollar an die Hinterbliebenen gespendet wird. (ag/sp)