Prag. Beobachter sprechen von einer kleinen Sensation: der sozialdemokratische Ministerpräsident der Tschechischen Republik, Bohuslav Sobotka, plädiert für eine Annäherung an die Sudetendeutschen. Das käme nicht nur einem tschechischen Tabubruch gleich, sondern würde auch für die deutsch-tschechischen Beziehungen eine handfeste Wende bedeuten.
In der Zeitung „Právo“ bezeichnete Sobotka es als die „Aufgabe unserer Generation, eine gemeinsame Sprache zu finden. Die Risiken, vor denen Europa steht, sind zahlreich. Wir brauchen Verbündete, um sie zu bewältigen.“
Ein ähnliches Signal sandte die Prager Regierung erst unlängst mit dem Besuch des christlich-demokratischen Kulturministers Daniel Herman als offiziellem Vertreter auf dem Pfingsttreffen der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) in Nürnberg aus – und zog sich dadurch viel Kritik im eigenen Land zu.
Jetzt wandte sich Ministerpräsident Sobotka mit einem ähnlichen Appell an die tschechische Öffentlichkeit. Auf die Frage der „Pravo“-Redaktion, ob seine Regierung einen Kurswechsel vollziehe, erklärte Sobotka, daß sie „auf die Verbesserung der Beziehungen in Mitteleuropa“ reagiere, und: „Die Sudetendeutschen haben einige entgegenkommende Schritte getan, die wir für wichtig halten. Ihre Landsmannschaft hat die Forderung nach Eigentumsrückgabe aus ihrer Satzung gestrichen, was ein starkes Signal ihrer Bemühungen ist, sich an der Zukunft zu orientieren und nicht zur Vergangenheit zurückzukehren.“
Dies bedeute freilich keine Revision der Geschichte, die man weiterhin so wahrnehme, „wie sie sich wirklich abgespielt hat“. (mü)
So sehe ich das auch. Immer mehr Völkern scheint es langsam zu dämmern, dass nicht alleine Deutschland 1945 eine katastrophale Niederlage erlitten hat, sondern das ganze Europa dabei zum Vasall raumfremder Mächte wurde und jetzt überhaupt „entsorgt“ werden soll…
Vor 70 Jahren wurde das Schiksal der europaeischen Voelker besiegelt!
Gruss aus Flanderen.
Gruß zurück aus Oostenrijk 😉
Trotzdem hoffe ich sehr, dass unser schweres Schicksal noch nicht schon besiegelt ist, sondern dass unsere europäischen Völker noch eine Chance bekommen werden und diese zum Überleben nutzen werden.
Die Sudetendeutschen hatten früher ganz braucbare Vertreter – inzwischen wurden diese durch Verzichtspolitiker ersetzt.
Nun, die ehemaligen Vertreiberstaaten bemerken plötzlich, dass der drohende Untergang Deutschlands ihre Nationen und Kulturen ebenfalls mit in den Abgrund zieht. Spät, viel zu spät erkennen (vielleicht) Tschechen, Polen etc. dass sie möglicherweise die üblen Früchte der Vertreibung der Deutschen nun selbst serviert bekommen. Auf eine ganz andere Art allerdings als befürchtet.