Peking greift nach dem Schwarzen Kontinent: Wichtige Eisenbahntrasse in Kenia fast fertig

18. Mai 2016
Peking greift nach dem Schwarzen Kontinent: Wichtige Eisenbahntrasse in Kenia fast fertig
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Peking/Mombasa. China zeigt in Afrika verstärkt Präsenz und sorgt jetzt mit einem außerordentlich ehrgeizigen Eisenbahnprojekt für Schlagzeilen: eine Eisenbahnstrecke soll demnächst den kompletten Süden Kenias durchqueren und von dort mit Stichbahnen nach Uganda, Ruanda, Burundi riesige Räume für den Eisenbahntransport erschließen. Eine zweite Strecke soll von Uganda bis in den Südsudan führen.

Wie der US-Nachrichtensender CNN jetzt berichtete, ist der erste Streckenabschnitt beinahe vollendet. Die Verantwortung für den Bau der 13,8 Milliarden Dollar teuren Eisenbahntrasse trägt die staatliche China Road and Bridge Corporation (CRBC). Für die Finanzierung kommt die chinesische Export-Import-Bank mit 90 Prozent auf, den Rest trägt Kenia.

Die neue Bahnroute soll die Fahrt auf dem bis 2017 geplanten Streckenteil zwischen den Großstädten Mombasa und Nairobi von heute zwölf auf vier Stunden verkürzen. Dieser erste Abschnitt soll jetzt laut CNN zu 75 Prozent fertiggestellt sein. Züge können auf der neuen Strecke mit immerhin 120 Stundenkilometern fahren und so Kenias überfülltes Transportnetz entlasten.

China, das ehrgeizige Rohstoffinteressen in Afrika verfolgt, investiert in die Verkehrserschließung und die Infrastruktur des Schwarzen Kontinents erhebliche Summen. Allein 2015 steckte das Reich der Mitte mehr als 131 Milliarden Dollar in das Verkehrsnetz. Bis 2025 sollen 200 Milliarden in den Ausbau des Straßennetzes und weitere sieben Milliarden Dollar in Flughäfen fließen. Chinesische Unternehmen haben sich bereits bei mehreren Großprojekten Aufträge gesichert. (mü)

6 Kommentare

  1. Wolfsrabe sagt:

    Dennoch bezahlt Afrika mit unwiederbringlichem Verlust von Rohstoffen. Das sollte man nicht übersehen.

  2. dasistdochsowiesoegal sagt:

    Hallo liebe Amis, Tommies, Belgier und Franzmänner, die Portugiesen nicht zu vergessen:

    Merkt ihr jetzt warum eure Kolonien einfach flöten gingen ?
    Ihr habt es noch immer nicht begriffen wie sich an Kamerun, Mali
    und Co sehen läßt.

    Die Chinesen machen es mit Köpfchen. Ihr mit Waffen und korrupten
    Despoten. Wer da wohl das bessere Rezept hat ?

  3. Suppenkasper sagt:

    So betreibt man weitsichtige Politik.
    Die Amis haben das seit 150 Jahren mit nackter Gewalt versucht.
    Die Chinesen haben auch hier die helleren Köpfe:
    Erschließung und Nutzbarmachung gegen Rohstoffe.

    So einfach und einleuchtend.

  4. Denker sagt:

    Freilich.
    Als Deutschland noch auf dem aufsteigenden Ast war, hat es auch die Bagdadbahn gebaut…

    • Beatrix sagt:

      Vom Deutschen Reich abgesehen haben die Kolonialmächte den Afrikanern viele Arten von Schaden zugefügt. Beispiel: Für das Vereinigte Königreich baute General Kitchener um 1900 in Südafrika Konzentrationslager, in denen zehntausende Neger qualvoll starben.

      Nach der Zerstörung des libyschen Landfriedens durch USA-F-GB im Jahre 2011 kann man sich die beginnende chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit nur besser vorstellen. Möge wenigstens Afrika eine von US-Finanzfaschisten möglichst freie Zone werden!

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