Demographische „Apokalypse“: Italien will Baby-Prämie verdoppeln

18. Mai 2016
Demographische „Apokalypse“: Italien will Baby-Prämie verdoppeln
International
5
Foto: Symbolbild

Rom. Nicht nur in Deutschland, auch in Italien sieht es mit dem Nachwuchs schlecht aus. Jetzt hat die italienische Gesundheitsministerin wegen der verheerenden demographischen Entwicklung eine „Apokalypse“ beschworen. Die Regierung möchte nun die Baby-Prämie glatt verdoppeln.

In einem Interview mit der Tageszeitung „La Repubblica“ wurde Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin deutlich: wenn es nicht gelinge, den derzeitigen Trend umzukehren, werde es in zehn Jahren weniger als 350.000 Geburten pro Jahr geben, 40 Prozent weniger als 2010 – „eine Apokalypse“. Deshalb will die Ministerin die derzeitige Babyprämie von 80 Euro verdoppeln, die Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen für das erste Baby erhalten. Außerdem soll der Bonus für weitere Kinder angehoben werden. So sollen Familien mit mittlerem Einkommen für ein zweites oder drittes Kind 240 Euro monatlich erhalten, arme Familien sogar 400 Euro.

Die Prämien waren erst im vergangenen Jahr eingeführt worden. Jetzt will die Ministerin die Regelung auf alle unter Dreijährigen ausweiten, auch auf Kinder, die vor 2015 geboren wurden.

Allerdings: Familien, deren Einkommen mehr als 25.000 brutto pro Jahr beträgt, haben keinen Anspruch auf die Baby-Prämie. Politisch umstritten sind die italienischen Nachwuchs-Prämien ebenfalls. So argumentiert Premier Renzi, die neuen Prämien würden die italienischen Schulden erhöhen. (mü)

5 Kommentare

  1. Beatrix sagt:

    Kann man Kinder kaufen? Kann der Staat Kinder kaufen? Was veranlasst Menschen zum Kinderwunsch? Was hindert sie daran? Kann man mit Geld alles machen, sogar Kinder?

    Das Wichtigste jedoch, vor allem für die Länder nördlich der Alpen: WELCHE Kinder werden gefördert? Nur einheimische Kinder bzw. nur weißrassige Kinder sind zu unterstützen! So etwas wie politische Volljährigkeit zwecks auch gemeinschaftlicher Selbstbestimmung darf ein Grundrecht jedes einzelnen Volkes sein! Vom – ungewählten, nur auserwählten – Völker(zerstörer)recht darf man sich nicht länger bevormunden lassen!

  2. Fackelträger sagt:

    Der Bezug dieses Geldes muss aber an den Besitz der Staatsbürgerschaft gekoppelt sein!!! (Und diese Staatsbürgerschaft darf auch nicht leichtfertig verliehen werden!!!)

    Allerdings muss ich auch Dem Rechner beipflichten: Besser wäre es, die dreifache Menge davon an geleisteten Steuern und Sozialabgaben zurückzuzahlen.

    Vor allem aber ist ein gesunder Nationalstolz, Opferbereitschaft, Glaube an die eigene Kultur und Nation und damit Verantwortungsgefühl für die Generationen der Zukunft unverzichtbar. Ohne diese „Schlüssel“-Tugenden wird es nicht wesentlich mehr europäischen Nachwuchs als bisher geben!

  3. henry111 sagt:

    Die Gesundheitsministerin war bestimmt schon viele Jahre nicht mehr für 80 Euro einkaufen? Bei einer glatten Verdoppelung wird der Wagen etwas voller. Bedeutet doch: „Liebes Volk für einmal erfolgreich Vermehren zahlen wir zukünftig 160 Euro!“ Küsst uns dafür aber die Füße!

  4. Der Rechner sagt:

    WER wird sich vermehrt vermehren, wenn die Babyprämie verdoppelt wird?

    Offensichtlich das untere ökonomische Milieu.

    SO verdoppelt man in der nächsten Generation die Anzahl der Sozialhilfeempfänger.

    Wozu soll DAS einen Beitrag leisten?

    Ähnliches gilt für Merkels Wahlgeschenke an Muttis.

    Diese Art von künstlicher Negativ-Eugenik ist katastrophal für die Völker die ihr ausgesetzt sind.

  5. Denker sagt:

    In der DDR haben Babyprämien relativ gut funktioniert, weil es kaum etwas für Geld zu kaufen gab und weil die Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung familienfreundlich waren.
    Es müsste also ein Weg gefunden werden, Leih- und Befristungsarbeitsplätze wieder auf das notwendige Mindestmaß zu beschränken. Das wäre das Elementarste, damit sich junge Leute wieder trauen, Familien zu gründen, und das mit mehr als einem Kind.
    Prämien helfen hier (in EU-Staaten) allenfalls, den Nachwuchs auf Harz IV – Familien zu konzentrieren, wo meistens keine Könner erzogen werden!

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert