NATO-Militärs: „Speerspitze“ im Baltikum könnte von Rußland neutralisiert werden

17. Mai 2016
NATO-Militärs: „Speerspitze“ im Baltikum könnte von Rußland neutralisiert werden
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Seit Monaten kündigt die NATO eine Aufstockung ihrer Truppenkontingente in Osteuropa an – offiziell als Reaktion auf die „Bedrohung“ durch Rußland. Rund 5.000 Mann stark soll die „Speerspitze“ sein, die vor allem im Baltikum und Polen stationiert werden soll und an sich auch die Bundeswehr beteiligen wird. Aber der militärische Sinn der „Speerspitze“ ist umstritten.

Denn: die „Speerspitze“ des westlichen Militärbündnisses könnte im Kriegsfall möglicherweise von Rußland neutralisiert werden, noch ehe sie einen Schuß abgegeben hat. Das haben zwei ranghohe NATO-Vertreter jetzt gegenüber der „Financial Times“ durchblicken lassen.

Grund dafür ist die hohe „Anfälligkeit“ des NATO-Kontingents für russische Waffen, die jetzt in der ostpreußischen Enklave Königsberg stationiert werden könnten. „Rußland besitzt land- und seegestützte Flugabwehr- und Schiffsabwehrraketen sowie Kampfflugzeuge, die im Gebiet Kaliningrad und in anderen Regionen des Landes stationiert sind, jedoch riesige Gebiete abdecken können“, zitiert die „Financial Times“ die NATO-Militärs. Die Verbände könnten bereits bekämpft werden, noch ehe sie in den Kampf ziehen.

US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte Anfang Mai bei einem Besuch in Deutschland angekündigt, vier weitere Bataillone in Osteuropa zu stationieren. Rußland hatte daraufhin prompt angekündigt, mit adäquaten Maßnahmen zu reagieren. Experten halten es für denkbar, daß Rußland unter anderem Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M und U-Boot-gestützte „Kalibr“-Marschflugkörper in die Königsberger Exklave verlegt. (mü)

4 Kommentare

  1. Mark sagt:

    Da fiel mir gerade wieder ein Satz der ehemaligen US-Außenministerin Albright ein, Zitat: „Es ist unfair, daß die russischen Bodenschätze Rußland allein gehören sollen“. So ziemlich genau war der Wortlaut dieser dubiosen „Dame.“

    Die hat das bestimmt nicht nur so als spaßig-launige Bemerkung gemeint. Die Stationierung von Nato-Truppen in Osteuropa, im nahen und mittleren Osten bis in den pazifischen Raum und die Ukraine als ständig beheizter Unruheherd sehen durchaus nach einer Politik der militärischen Einkreisung gegen Rußland aus.

    Ein Bestreben nach einer friedlichen Welt seitens der USA würde anders aussehen. Aber so etwas war noch niemals in der Geschichte deren Absicht. Nur ist der Russe eben auch hellwach und militärisch stark genug. Das was sich im Moment abspielt, kann brandgefährlich werden. Und zwar für alle Staaten…

  2. dasistdochsowiesoegal sagt:

    Einen Präventivschlag hat Putin garnicht nötig.
    In diesem Riesenland hat sich bisher jeder Agressor totgelaufen.
    Nachschubwege über abertausende von Kilometern sind einfach nicht
    zu beherrschen. Das weiß ein Mann wie Putin und seine Militärs auch.
    Die können ruhig da sitzen und abwarten bis ein neuer Napoleon oder
    auch Hitler, Kaiser Wilhelm oder wie immer er heißen mag den gleichen Fehler wiederholt. Väterchen Frost ist jeden Winter eine unschätzbare
    Hilfe.

  3. Suppenkasper sagt:

    Wenn es knallt, zieht die Nato ihren armseligen Schwanz ein.
    Was wollen diese Operetten-Soldätchen denn gegen Russisches
    Militär machen ?
    „Halt, Parole“ rufen oder was ?
    Die lachen sich über diese Typen zu Tode.

  4. Denker sagt:

    Wenn die Baltikumstaaten ein bissel klüger wären, dann wüssten sie, dass sie so und so nur die „Knautschzone“ sind im Kriegsfall. Mit der „Speerspitze“ lenken sie zusätzlich ggf. einen Präventivschlag auf sich. Und wir alle bezahlen diesen Unsinn! Und deutsche Soldaten dürfen Dank unseren guten „Landesmuttis“ auch noch „mitspielen“.

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