Personalprobleme real und digital: Der Personalbestand der Bundeswehr schrumpft

26. April 2016
Personalprobleme real und digital: Der Personalbestand der Bundeswehr schrumpft
National
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Foto: Symbolbild

Die Bundeswehr, die in letzter Zeit immer wieder von spektakulären Beschaffungsskandalen erschüttert wird, wirbt derzeit im Rahmen einer großangelegten Plakatkampagne für die Aufrüstung im Internet. Deutschlands Freiheit werde „auch im Cyberraum verteidigt“, verkünden großformatige Plakate.

Schon letztes Jahr hatte Bundesverteidigungsministerin von der Leyen einen „Tagesbefehl” ausgegeben, um die die Bundeswehr „im Cyber-Raum zukunftsfähig zu machen und zur erfolgreichen Operationsführung im gesamten Informationsraum zu befähigen”.

Jetzt sollen die Kapazitäten der Bundeswehr im Bereich „Cyber/IT” mit einem Etat von einer Milliarde Euro aufgestockt werden. Dafür sucht die Bundeswehr nun 1.500 IT-Experten, also 800 „IT-Soldaten” und 700 militärische oder zivile IT-Administratoren.

Um eine Abteilung „Cyber- und Informationsraum” im Verteidigungsministerium aufzubauen, die zum 1. Oktober mit 130  Spezialisten einsatzfähig sein soll, beruft die Verteidigungsministerin darüber hinaus einen Manager aus der Privatwirtschaft. Die Wahl fiel auf ThyssenKrupp-Manager Klaus-Hardy Mühleck, der derzeit noch als „Chief Information Officer“ fungiert. 2017 soll dann ein General übernehmen.

Da es erfahrungsgemäß nicht einfach ist, geeignetes Personal für eine Karriere als Berufssoldat zu finden, verbreitet die Bundeswehr Optimismus und versucht sich als Arbeitgeber in günstigem Licht darzustellen. Im März hieß es dazu in einer Pressemitteilung: „Erstmals rangiert die Bundeswehr im trendence Graduate Barometer 2016 unter den beliebtesten 30 Arbeitgebern Deutschlands im Technikbereich.“ Man habe von 105.000 Bewerbern „rund 25.000 Männer und Frauen eingestellt”.

Tatsächlich sind allerdings derzeit bei der Bundeswehr (Stand: Dezember 2015) lediglich rund 177.000 der vorgesehenen 185.000 Stellen besetzt. Und die Personalstärke sinkt trotz gegenläufiger Anstrengungen des Verteidigungsministeriums kontinuierlich. Zwischen Januar 2013 und Ende Dezember 2015 schrumpfte sie um stattliche 14.800 Soldatinnen und Soldaten.

Probleme gibt es demnach nicht nur bei der digitalen Aufrüstung der Bundeswehr, sondern auch bei der realen. Kein Wunder, daß immer lauter über eine Wiedereinführung der bewährten Wehrpflicht nachgedacht wird, die vor Jahren unter CSU-Verteidigungsminister zu Guttenberg „ausgesetzt“ wurde. (sp)

3 Kommentare

  1. Passant sagt:

    Zitat: „Deutschlands Freiheit werde „auch im Cyberraum verteidigt“, verkünden großformatige Plakate.“
    Diese Aussage stimmt so und auch wieder nicht. Im Äußeren gibt es hinlänglich Belege dafür, daß die Bunte Regierung weder in der Lage, noch – und das ist viel schlimmer – Willens ist, sich gegenüber dem ‚Großen Bruder überm Teich‘ und seinen ‚Big Five – Kumpelstaaten‘ ernsthaft zur Wehr setzen können bzw. zu wollen.
    Und im Inneren kann der Rotfront-Haufen in Berlin, nebst seinen Filialen in den Ländern und Stadtstaaten eine Fähigkeit der Reinhaltung des Cyberraumes schon gar nicht gebrauchen.
    Diese Reinlichkeit hätte nämlich auch zur Folge, daß der Minister für Gesinnungsprüfung, ein Gewisser Heiko Hetzer-Maas sein Treiben der Totalüberwachung der Bevölkerung nicht lückenlos installieren könnte ohne das es eine Institution samt bevölkerungsloyaler Fachkräfte gäbe, die ihn dabei kontrollieren und u.U. das Handwerk legen könnten.
    Also ist dieser Werbespruch für die Bundeswehr der blanke Hohn, weil ein Widerspruch zu den bereits existierenden bzw. angestrebten Realitäten.

  2. Peter Winfied sagt:

    Wehpflicht? Heute? Da bekommt man doch nur noch Willkommensklatscher und Linke Spinner die beim ersten Feindkontakt sich die Hosen vollsch… und wegrennen…. Besser man führt die gleichen Waffengesetze wie in USA und Österreich ein, dann weiß man wenigstens worauf man sich verlassen kann….

  3. Boris sagt:

    Ich war schon einmal in dem Verein, von 1995 – 2001, es hat sich nicht geändert der gleiche orientierungslose Haufen wie damals.

    Von Oktober 2015 bis Januar 2016 habe ich mir die IT in der BW angeschaut (Eignungsübung)… sorry aber da bleibe ich doch lieber Zivilist.
    Jeder der etwas im IT-Sektor „drauf hat“, geht nicht zur BW.

    Mir wurde angeboten: IT Feldwebel 12 Jahre mit Verpflichtungs-Prämie (12000€)
    Was nach den 12 Jahren ist? keine Ahnung, BS möglich? keine Ahnung… Planung unmöglich.

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