Zeitbombe IS-Rückkehrer: Eine tickende Zeitbombe – aber niemand kennt Zahlen

23. April 2016

Brüssel. Bei den Sicherheitsbehörden ist es längst ein offenes Geheimnis, daß zahlreiche Dschihadisten aus Europa in die Kriegsgebiete in Syrien und Irak gereist sind, um dort eine Terror-Ausbildung zu absolvieren. Die Kehrseite ist, daß viele von ihnen inzwischen wieder in Europa zurück sind und eine Zeitbombe darstellen. Und offenbar kann niemand sagen, um welche Größenordnung es sich handelt.

Der EU-Antiterrorbeauftragte Gilles de Kerchove, der es eigentlich wissen müßte, gibt sich kryptisch. Er warnte die EU-Länder jetzt vor „bedeutenden Lücken“ bei der Erfassung von islamistischen Kämpfern. Das Europäische Polizeiamt Europol, so Kerchove, wisse lediglich von weniger als 3000 EU-Bürgern, die sich dem IS und anderen Terrormilizen in Syrien oder dem Irak angeschlossen haben. Schätzungen gehen aber von bis zu 5000 Dschihad-Rückkehrern aus.

Die unterschiedlichen Zahlen sind einem nicht näher genannten EU-Sprecher zufolge darauf zurückzuführen, daß „einige Mitgliedstaaten ihre Informationen nicht in die gemeinsamen Datenbanken einspeisen“. Deshalb könnten „gefährliche Individuen“ unerkannt wieder nach Europa zurückkehren.

Nach Angaben deutscher Sicherheitsbehörden sind allein aus der Bundesrepublik rund 800 Dschihad-Anhänger in den Nahen Osten gereist, um sich dort in Terrormethoden ausbilden zu lassen. Ein Drittel davon sei bereits wieder nach Deutschland zurückgekommen. EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos fordert deshalb einen stärkeren Datenaustausch zwischen den nationalen Sicherheitsbehörden in Europa. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Yo/Gemeinfrei

Ein Kommentar

  1. Ole sagt:

    3000, 5000,… Wer Terroristen importiert bekommt Terror. Gelle, Merkel? Wenn es mal die „Richtigen“ trifft, wird sich mein Mitleid in Grenzen halten.
    Da war doch mal was mit Grenzen…?

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