Berlin. Die Pressefreiheit ist ein kostbares Gut. Mit Recht schrillen deshalb die Alarmglocken, wenn irgendwo auf der Welt die Freiheit der Medien eingeschränkt wird. Doch „irgendwo“ auf der Welt ist auch in unseren Breiten. Auch in Europa und sogar in Deutschland, das sich auf seine tolerante Medien-Landschaft viel zugutehält, gibt es Verschlechterungen. Darauf macht jetzt die Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ aufmerksam.
In ihrer „Weltrangliste der Pressefreiheit“, die am Mittwoch zusammen mit einem Bericht der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, stellen die „Reporter ohne Grenzen“ mit Bedauern fest, daß Journalisten und unabhängige Medien weltweit unter wachsendem Druck stehen. Weniger Raum für freie Recherche und Berichterstattung sei ausnahmslos in allen Weltregionen erkennbar, das belegen die Zahlen von Übergriffen, Gewalttaten und Haftstrafen gegen Journalisten.
Dabei geht es nicht nur um die Länder am Ende der Skala, in denen es um die Freiheit der Medien traditionell schlecht bestellt ist – die Rede ist etwa von Pakistan oder der Türkei. Verschlechterungen registrieren die „Reporter ohne Grenzen“ auch für Deutschland, das sich in der aktuellen Rangliste immerhin um vier Plätze auf Rang 16 verschlechtert hat.
Aber auch das übrige Europa droht dem Ranking zufolge seine Vorreiterrolle bei der Medienfreiheit einzubüßen. Gesetze gegen Terrorismus und Spionage sowie zur massenhaften digitalen Überwachung schränkten zunehmend Freiheitsrechte ein. Öffentliche sowie teils auch private Medien gerieten zunehmend unter Druck.
Darüber hinaus geht eine wachsende Gefahr für die journalistische Unabhängigkeit in einigen EU-Ländern auch von Großkonzernen aus. Diese kontrollierten nicht nur immer mehr Medien, sondern verfolgten auch anderweitige Geschäftsinteressen. In Frankreich etwa ist ein Großteil der wichtigen privaten Medien inzwischen im Besitz von wenigen Unternehmern, deren wirtschaftliche Interessen vor allem in anderen Branchen liegen. Auch in Bulgarien kontrollieren Politiker und Oligarchen den Großteil der Medien. (mü)
Reporter ohne Grenzen befragen Journalisten, wie frei sie berichten können. Für Deutschland ist das falsch, weil nur systemtreue Journalisten zugelassen werden und die fühlen sich weniger eingeengt. Pressefreiheit kann nur ermittelt werden, indem man das Volk fragt, inwiefern die Darstellungen in den Medien mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Dann liegt Deutschland mit Sicherheit in der Weltranglist weiter hinten.
Auch bei der Bewertung von Demokratie eines Landes sollte man die Leute einfach fragen, ob sie für oder gegen die herrschende Regierung sind. Wenn über 50 Prozent dafür sind, kann man von Demokratie sprechen. Jeder sollte gedanklich die deutschen Regierungen des 20. Jahrhunderts anhand der überlieferten Zustimmungswerte durchgehen. Das Ergebnis wird sie sehr überraschen.
Verstehe ich nicht. Unsere linientreue Presse schreibt doch in abfallendem und anklagenden und verhöhnenden Ton jeden Tag was sie will über unliebsame politische Gegener und Parteien. Da müsste Deutschland doch eher dem Platz 1 näher kommen. Oder versuchen da wieder einige Leute Deutschland zum Schlachtfeld für Probleme in anderen Ländern zu machen. Nein, wir haben die Schna… gestrichen voll davon. Bleibt uns von der Pelle!
Aha. Da erinnere ich mich gerade an den Fall der ehem. Tagesthemensprecherin Eva Hermann. Soviel zur Meinungsfreiheit von „Qualitäts“-Journalisten. Ironischerweise aber kann man seine Ansicht ungeschminkt ausgerechnet hier, auf der Kommentarplattform von ZUERST! nahezu unbefangen äußern, ein Magazin, das nach den Vorstellungen von „Politkorrekten“ und linker Kräfte als rechtsradikal, neofaschistisch und reaktionär gilt. Also ich jedenfalls fühle mich hier freier und ungezwungener als auf der Leser-Plattform von jeder anderen Zeitung. An dieser Stelle: Danke auch dafür!
ich habe von „Zuerst!“ über russiches TV erfahren!? Die haben ein Interview mit M. Ochsenreiter… Aber, dass „Zuerst!“ rechtsradikal sind usw. – später aus unseren Medien.