Neuer Beschaffungsskandal: Bundeswehr kauft fehlerhafte Lenkflugkörper und muß für Tests extra zahlen

21. April 2016
Neuer Beschaffungsskandal: Bundeswehr kauft fehlerhafte Lenkflugkörper und muß für Tests extra zahlen
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Die Bundeswehr wird schon wieder von einem Skandal erschüttert. Diesmal geht es nicht um überzogene Dienstzeitregelungen, die deutschen Soldaten die Teilnahme an NATO-Übungen unmöglich machen, sondern wieder einmal um überteuerte Anschaffungen und unvorteilhafte Kaufverträge, die die Bundeswehr dabei abgeschlossen hat.

Der Bundesrechnungshof sah sich jetzt gezwungen, einmal mehr Mängel bei der Vergabe von Rüstungsaufträgen durch die Bundeswehr zu kritisieren. Konkret geht es um die Anschaffung von 30 neuen Lenkflugkörpern zum Preis von 60 Millionen Euro. Die Summe war 2012 von der Bundeswehr beglichen worden, ohne daß das neue Waffensystem, das für Marinekorvetten vorgesehen ist, hinreichend auf seine Einsatzfähigkeit hin überprüft wurde.

Die fehlenden Tests holte die Realität nach – denn ein Jahr nach der Anschaffung stürzten zwei der High-Tech-Flugkörper bei einer Einsatzprüfung ins Meer. Die Test-Wiederholung schlug ebenfalls mit mehreren Millionen Euro zu Buche und ergab peinlicherweise, daß die neuen Lenkflugkörper nur gegen See-, aber nicht gegen Landziele eingesetzt werden können. Zu allem Überfluß enthielt der Kaufvertrag keine Klausel, die es der Bundeswehr ermöglicht hätte, den Hersteller an den Kosten der Tests zu beteiligen.

Damit aber noch nicht genug der Kritik vom Rechnungshof: dieser warf der Bundeswehr darüber hinaus vor, mögliche Einsparpotentiale beim Einkauf nicht optimal zu nutzen, weil sie ihr eigenes IT-System nicht konsequent und außerdem fehlerhaft einsetze. Letztlich bleibt auf allen Kosten wieder einmal der Steuerzahler sitzen. (mü)

 

4 Kommentare

  1. Sandra sagt:

    Alle Waffen nützen nichts, wenn die Bundeswehr nicht an den Landesgrenzen Posten beziehen darf. Im Ausland braucht die Bundeswehr keine Waffen, weil sie nicht angreifen darf (GG) und auch nicht soll (Nationalprinzip).

  2. lucki sagt:

    Na und ?
    Macht das was ?
    Nö. Von der Lie wird Murksel mit Glanz und Gloria in deren Unfähigkeit noch toppen.

  3. Passant sagt:

    F.-J. Strauß hat ja auch Schützenanzer nach Holzmodellen gekauft und Düsenkampfflugzeuge so überfrachten lassen, daß sie vor lauter Multifunktionsaufgabenerfüllungen letztlich nicht mehr flogen und zu Hunderten abstürzten, nämlich den sagenhafte F104G(erman)von Lockheed, auch Starfighter genannt.
    Gleichwohl bewegten sich die ‚Skandale‘ doch zahlenmäßig und auch finanziell vergleichsweise noch im überschaubaren Bereich.
    Was sich allerdings in den letzten zehn Jahren, seit Merkels Aufstieg zur ‚Führungspersönlichkeit‘ der Bunten Republik, in Sachen Bundeswehr entwickelte, stinkt schlichtweg zum Himmel.
    Über die Beschaffungspannenzahlen bis hin zu denen der nicht grundgesetzkonformen Kriegseinsätze unserer Soldaten außerhalb der eigenen Landesgrenzen kann man ja mittlerweile Bücher füllen.
    Bei näherer Betrachtung haben Merkel und ihre willfährigen Handlanger auch in punkto Streitkräfte erfolgreich Destruktion geleistet.
    Die Staatsgrenzen eliminiert und die Schutztruppen dagegen – Bundespolizei diszipliniert und kujoniert, die Streitkräfte personell minimiert und dazu auch ausrüstungstechnisch gründlichst für notwendige Einsätze disqualifiziert.
    Die Streitkräfte sind nun auch als potentieller Störfaktor bei der Schaffung der weltoffenen Bunten Republik, durch Merkel und Konsorten, ausgeschaltet.
    Eins muß man Merkel und deren Bandidos lassen, wenn sie denn überhaupt etwas (meist negatives) tun, dann aber gründlich.
    Gute Nacht.

    • lucki sagt:

      Die F 104 war ein ausgezeichnetes Jagdflugzeug.
      Nicht Srauss hat sie zum Bomber umrüsten lassen sondern die dammaligen Militärs, die aus Hitlers Unfähigkeit die Me 262 als Jäger und nicht
      Schnellbomber einzusetzen, nichts gelernt hatten.
      Der Kauf der Lockhed F 104 war allerdings ein Risiko, weil schon damals
      bei noch relativ unzuverlässigen Triebwerken und einem häufigen Aussetzen
      ein Totalverlust der Meschine die Folge qwar.
      Leider auch unter Inkaufnahme von 116 toter Piloten.

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