Eskalation droht: Saudi-Arabien sabotiert syrische Waffenruhe

19. April 2016
Eskalation droht: Saudi-Arabien sabotiert syrische Waffenruhe
International
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Foto: Symbolbild

Damaskus/Riad. Vor dem Hintergrund der von der syrischen Regierung und der russischen Luftwaffe durchgesetzten Waffenruhe lassen die Gegner des Friedensprozesses in dem vom Krieg heimgesuchten Land die Maske fallen. Jetzt haben die Gegner der Assad-Regierung – ausländische Söldner und diverse islamistische Terrormilizen, die in erster Linie von Saudi-Arabien, aber auch von den USA unterstützt werden – ausdrücklich angekündigt, eine neue Offensive starten zu wollen.

In einer Erklärung des Bündnisses, die jetzt bekannt wurde, heißt es: „Nach der Zunahme der Verstöße durch Regierungskräfte, darunter die gezielte Vertreibung von Menschen und die anhaltende Bombardierung von Wohnvierteln, erklären wir in Reaktion den Beginn der Schlacht.“ Die Erklärung nimmt Bezug auf die angelaufene Rückeroberung von Aleppo durch syrische Regierungstruppen. Allerdings hatte Damaskus im Zusammenwirken mit Moskau wiederholt deutlich gemacht, daß die Waffenruhe nicht für Gruppierngen gelte, die von den Vereinten Nationen als „terroristisch“ eingestuft werden.

Unterzeichner der Erklärung sind die Islamistenmilizen Dschaisch al-Islam und Ahrar al-Scham, die besonders in der Region Ost-Ghuta und in Aleppo ein Machtfaktor sind. Die Gruppen erhalten finanzielle Unterstützung von Saudi-Arabien, das auch eine eigene „Opposition“ für Syrien ins Leben gerufen hat. Deren Anführer, Mohammed Allusch, der bei den Genfer Friedensgesprächen als Chefunterhändler der Opposition fungiert, rief am Sonntag ausdrücklich zu Angriffen auf die Armee auf.

Die Entwicklung ist nicht ohne Eskalationspotential, da viele der Rebellengruppen schon jetzt mit US-Waffen ausgestattet sind und Washington ausdrücklich erklärt hat, daß man die syrische „Opposition“ im Fall eines Bruchs der Waffenruhe mit weiterem Kriegsgerät, darunter auch Boden-Luft-Raketen, ausstatten wolle. Offenbar arbeitet Washington mit Hochdruck daran, diesen Fall durch den saudischen Verbündeten herbeiprovozieren zu lassen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bürgerfreund sagt:

    Hier fehlt noch ein wesentlicher Mitspieler. Erdogans Türkei liefert seit Wochen Waffen an die Terroristen. Kein Wunder also, wenn man sich wieder stak fühlt und die Regierungstruppen angreift.
    In den deutschen Medien wird das natürlich genau anders herum dargestellt,
    die Regierungstruppen sind mal wieder an Allem Schuld. Und die Russen, klar.

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