Bagdad. Wieder einmal machen Behauptungen die Runde, wonach die USA beim Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ein doppeltes Spiel spielen. Offiziell bekämpft Washington den IS zwar an der Spitze einer breiten Allianz. Aber Indizien und Meldungen deuten seit langem darauf hin, daß der IS ein Instrument im amerikanischen Mächtespiel ist.
Jetzt hat sich der irakische Fernsehjournalist Muntaser al-Saidi mit der Behauptung zu Wort gemeldet, die USA hätten den IS im Irak wiederholt mit Waffen, Munition und Proviant beliefert. 2008 hatte al-Saidi weltweit für Schlagzeilen gesorgt, weil er bei einer Pressekonferenz den damaligen US-Präsidenten George W. Bush mit seinem Schuh beworfen hatte.
Jetzt erklärte al-Saidi in einem Gespräch mit dem russischen Nachrichtenportal „Sputniknews“, daß die US-Luftwaffe die IS-Terroristen immer wieder per Fallschirm mit Waffen- und Lebensmittelnachschub versorge. Al-Saibi beruft sich dabei auf Quellen aus irakischen Militärkreisen.
Al-Saidi kritisierte in diesem Zusammenhang das doppelte Spiel der USA und sagte wörtlich: „Das ist ein Spiel, das die USA gut zu spielen wissen. Wir gehen beispielweise davon aus, daß der Daesh [andere Bezeichung für IS] im Irak, der sich als Kämpfer gegen das schiitische Regime inszeniert, von den Vereinigten Staaten nachhaltig indirekte Unterstützung erhält.“ Auch andere Terrororganisationen würden von Washington unterstützt.
Nach Berichten irakischer Militärs ließen die Terroristen in befreiten Wüstengebieten US-Fallschirme mit Waffen, Medizin und Nahrung zurück. „Diese Fallschirme können nur vom US-Militär stammen, sie wurden für die IS-Kämpfer abgeworfen, damit diese der gegen den Terrorismus vorgehenden irakischen Armee widerstehen können“, so al-Saidi.
Wie im benachbarten Syrien, wo die Regierungsarmee dank russischer Luftunterstützung Erfolge im Kampf gegen den IS verzeichnen kann, befinden sich die Terroristen auch im Irak mittlerweile in der Defensive. (mü)
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