Moskau. Einer, der es wissen muß, spricht jetzt Klartext. Die Rede ist vom früheren ukrainischen Innenminister Vitali Sachartschenko. Er hat jetzt der russischen Nachrichtenagentur „Rossiya Segodnya“ gegenüber sein Buch „Blutiger Euromaidan – Verbrechen des Jahrhunderts“ vorgestellt und geht darin hart mit dem Westen ins Gericht. Westliche Politiker trügen unmittelbar Verantwortung für die Eskalation im Februar 2014.
Dem Ex-Minister zufolge standen hinter den eskalierenden Demonstrationen auf dem Kiewer Maidan Abgeordnete der Opposition. Sachartschenko habe mehrmals versucht, den Vertretern der EU die Augen über den drohenden Umsturz zu öffnen, allerdings vergeblich. Mehr noch: „Neben den ukrainischen Abgeordneten unterstützten auch Vertreter der EU und US-Politiker diese Massenaktionen. Sie kamen auf den Maidan, hielten dort Reden und sagten, das seien friedliche Demonstranten, die Polizei habe kein Recht, grob gegen sie vorzugehen, man werde ansonsten die ganze Weltgemeinschaft einschalten.“
Im ukrainischen Innenministerium habe man auch frühzeitig über große Mengen von Waffen im Lager der Protestler Bescheid gewußt. Auch der US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt, sowie der EU-Botschafter Jan Tombinski waren darüber im Bilde, daß sich im Kiewer Gewerkschaftshaus vor den blutigen Ereignissen auf dem Maidan ein Waffen- und Sprengstoffdepot für die Kämpfer befand. Allerdings habe die Kiewer Regierung den westlichen Umsturz-Technologien im Februar 2014 nichts entgegensetzen können.
Sachartschenko nennt konkrete Verantwortlichkeiten: „Wir verfügten über die Information, daß sich am 20. Februar 2014 etwa 1.500 Schußwaffen in den Händen der Extremisten im Gewerkschaftshaus befanden. Ich hatte Geoffrey Pyatt und Jan Tombinski persönlich kontaktiert und sie gebeten, gemeinsam mit mir ins Gewerkschaftshaus zu gehen, denn die Volksabgeordneten hinderten uns daran. Leider wollten weder Pyatt noch Tombinski das Rechtsschutzsystem unterstützen. Deshalb müssen sie in vollem Maße die Verantwortung für die Ereignisse auf dem Maidan teilen.“
Sachartschenko ist auch überzeugt davon, daß eine internationale juristische Untersuchung der damaligen Ereignisse erforderlich sei. (mü)
Nein, wir sind nicht mitschuldig, sondern alleinschuldig. Das wollt ihr doch hören, stimmt´s?
Und jetzt schleicht´s euch.