Absurde Verwestlichung der Ukraine: Wird das kyrillische Alphabet abgeschafft?

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Kiew. Zwei Jahre nach der herbeigeputschten West-Wende der Ukraine soll die russische Vergangenheit des Landes immer rabiater ausgetilgt werden. Jetzt machen Vorschläge die Runde, sogar die traditionelle kyrillische Schrift durch das lateinische Alphabet zu ersetzen.

Der frühere ukrainische Parlamentsabgeordnete Alexander Donij, der zugleich Leiter der Organisation „Osannya Barikada“ ist, propagiert den Übergang zur lateinischen Schrift. Im Internet wirbt er für das Vorhaben mit den Worten: „Sie mögen die ‘russische Welt’ nicht? Sind Sie dann bereit, auf Lateinisch zu wechseln, um sich von der ‘russischen Welt’ loszulösen?“

Donij ist nicht der einzige, der die Ukraine entrussifizieren möchte. Auch der ehemalige Rada-Abgeordnete Gennadij Balaschow, der auch Chef der Kleinpartei „5.10“ ist, will das kyrillische Alphabet loswerden und verspricht den Schrift-Wechsel als schnellsten Weg zur Europäisierung der Ukraine. Euphorisch wirbt Balaschow für sein Projekt und schwärmt: „Unsere Kinder werden mit Technologien besser vertraut, die zweisprachigen Tastaturen werden in der Vergangenheit bleiben, man wird Englisch schneller lernen können… Die Ukraine wird im Weltprozeß der Herstellung und des Konsums aufgehen. Mit dem System ‘5.10‘ erwarten uns große Veränderungen und ein massenhaftes Reichwerden der ukrainischen Bürger.“

Viel Anklang scheint der Vorschlag aber nicht zu finden. Im Internet sind die Kommentare der User überwiegend kritisch. Einer brachte es auf den Punkt und schrieb: „Vietnam hatte zum lateinischen Alphabet bereits 1910 gewechselt. Sie sind jedoch immer noch nicht reicher geworden. Balaschow versucht den Inhalt durch die Form auszutauschen.“ (mü)