Wien. Terrorismus-Experten sehen in der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ebenso wie im Terrornetzwerk Al-Kaida eine immer größer werdende Gefahr für Europa und die USA. Angesichts der stetig steigenden Zahl von Anschlägen warnen der Islamwissenschaftler Amer Albayati und der deutsche Politikwissenschaftler Peter Neumann jetzt geradezu vor einer neuen „Welle des Terrorismus“, die die westliche Welt mindestens eine Generation lang beschäftigen werde.
Noch heuer, 2016, müsse mit einer weiteren „quantitativen und qualitativen Steigerung terroristischer Anschläge und Attentate durch ein heterogenes Täterspektrum gerechnet werden“, schreibt der in Bagdad geborene Albayati, der Präsident der Initiative Liberaler Muslime Österreich ist, in seinem Blog.
Auch der Politikwissenschaftler Peter Neumann urteilt: selbst wenn das IS-Kalifat zerschlagen und der seit Jahren tobende blutige Bürgerkrieg in Syrien offiziell beendet würde, bleibe die Terrormiliz weiterhin eine Gefahr. Allerdings dürften Westeuropa und Nordamerika dabei immer noch zu den sichersten Regionen im Hinblick auf mögliche terroristische Anschläge bleiben, urteilt Neumann. Bei 70 Anschlägen in 20 Ländern habe der IS in den letzten Jahren rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 1.700 weitere verletzt. (mü)