Im November wird der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Die Vorwahlen sind nun in der heißen Phase. Die Spitzenreiter im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur haben sowohl bei den Republikanern als auch den Demokraten ihren Vorsprung weiter ausbauen können. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump setzte sich am „Super-Wahldienstag“ in allen fünf Bundesstaaten außer Ohio durch, die demokratische Favoritin Hillary Clinton konnte ihren Konkurrenten Bernie Sanders in allen Bundesstaaten besiegen und wird wohl sehr sicher als Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten ins Rennen um das Weiße Haus gehen.
Für den polarisierenden und gegen das Polit-Establishment aufbegehrenden Donald Trump hingegen ist – trotz seiner fulminanten Vorwahlsiege und einer breiten Zustimmung in der Bevölkerung – eine Nominierung „seiner“ Partei noch nicht ganz so klar. Sein konservativer Konkurrent Marco Rubio, republikanischer Senator Floridas, stieg noch am Abend der demütigenden Niederlage in seinem Bundesstaat aus dem Rennen aus. Dies bedeutet für Trump, daß er gegen die verbliebenen Republikaner-Kandidaten – den rechtskonservativen und von der Tea-Party-Bewegung unterstützten Ted Cruz und den wirtschaftsliberalen John Kasich – zwar triumphieren dürfte, doch die absolute Mehrheit auf dem Parteitag im Juli dieses Jahres verfehlen könnte.
Trump muß „bis zum Ende des Vorwahl-Rennens die absolute Mehrheit von 1237 Delegierten“ (F.A.Z.) aufbringen, was nach derzeitgem Stand (Trump: 621; Cruz: 395; Kasich: 138) schwer werden könnte, insbesondere, da Ted Cruz nun versucht, im Stimmreservoir des Ausscheiders Rubio zu wildern. Da Trump innerhalb der Republikaner nicht nur umstritten, sondern von den Funktionären abgelehnt wird, gehen US-Analysten davon aus, daß – bei Nicht-Erreichen der notwendigen 1237 Delegierten-Stimmen – Donald Trump trotz seines Sieges in den Vorwahlen von seiner Partei ausgebootet werden könnte. Kommentator Buck Sexton nennt dieses Szenario, „das Dorf abzubrennen, um es zu retten“. D.h. das Establishment der Republikaner könnte in einer Kampfabstimmung einen Gegenkandidaten zu Trump durchbringen, obwohl dieser bei den Präsidentschaftswahlen keine Chancen hätte und sogar den republikanischen Vorwählern damit vor den Kopf stoßen. Hauptsache Trump würde verhindert.
Allen Widerständen zum Trotz hat es der populäre Immobilien-Milliardär auch bisher geschafft, diese aus dem Weg zu räumen und hat mit gekonnten taktischen Finten besagten Widersachern in und außerhalb seiner Partei ein um das andere Mal getrotzt. Solange das Erreichen der 1237 Delegierten-Stimmen rechnerisch möglich ist, hat Trump bereits angekündigt, seinen intensiven Wahlkampf noch einmal steigern zu wollen. Außerdem warnte er vor „Ausschreitungen“, wenn ihm die Republikaner auf dem Nominierungsparteitag die Gefolgschaft verweigern sollten. Konkret sagte Trump: „Ich denke, es würde Ausschreitungen geben. Ich repräsentiere eine enorme Zahl, viele, viele Millionen von Leuten.“ (sp)
Über die Sprüche, die Donald Trump raushaut, kann man gerne geteilter Meinung sein, aber im Vergleich zu Hillary Clinton, die die Brandfackel des Krieges auf Nordostafrika und Nahost abgeworfen hat, ist er das deutlich kleinere Übel!!!