Frankfurt. Der Mainzer Wahlforscher Thorsten Faas hat im Gespräch mit der F.A.Z. geäußert, daß die Alternative für Deutschland (AfD) in den Umfragen vor den Landtagswahlen unterschätzt wird.
„Lange gab es das Phänomen, daß rechte Parteien bei der eigentlichen Wahl noch etwas besser abschnitten als in den Umfragen. Gibt es einen solchen Effekt auch bei der AfD?“ fragte F.A.Z.net den Wissenschaftler. Die Antwort: „Durchaus – es hat sich ja ansatzweise bei der Kommunalwahl in Hessen angedeutet. Die Ergebnisse lagen am Ende über dem, was man erwartet hat. Die Gründe können übrigens verschieden sein: Vielleicht trauen sich manche Menschen nicht, sich in einer Umfrage zur AfD zu bekennen, vielleicht nehmen aber auch Wähler der AfD seltener an Umfragen teil. Die AfD könnte deutlich besser als erwartet abschneiden.“
Über die stetig steigenden Zustimmungswerte der AfD in Umfragen von Meinungsforschung: „Es gibt einen doppelten Effekt: Zunächst einmal signalisieren Werte über 5 Prozent, die Partei wird tatsächlich in die Parlamente einziehen. Es droht also für Sympathisanten keine verschenkte Stimme. Darüber hinaus sind die teils zweistelligen Werte ein Signal, daß ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft diese Partei aktuell für wählbar hält. Diese ‚kultivierende‘ Funktion sollte man nicht unterschätzen.“ (sp)
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