Kriminalstatistik NRW: Kripo fühlt sich „nachhaltig im Stich gelassen“

11. März 2016
Kriminalstatistik NRW: Kripo fühlt sich „nachhaltig im Stich gelassen“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Köln. Eigentlich keine Überraschung: Der Bund der Kriminalbeamten (BDK) hat vor einer „dramatischen Kriminalitätsentwicklung“ in Nordrhein-Westfalen gewarnt. Die Nachrichtenagentur dpa zitiert den stellvertretenden Landeschef der Polizeigewerkschaft, Sebastian Fiedler, mit den Worten: „Die Politik läßt die Bevölkerung, die für ihre Sicherheit viele Steuern zahlt, im Stich.“

Grund für die wachsenden Sicherheitsdefizite seien vor allem fehlende Mittel und fehlendes Personal: „Die Ressourcen reichen hinten und vorne nicht mehr, und das ist der wahre Grund dafür, warum wir mit der Kriminalitätsentwicklung nicht mehr Schritt halten können“. Die Kripo in NRW fühle sich „nachhaltig im Stich gelassen.“ Allein in Nordrhein-Westfalen fehlten „Tausende Kriminalbeamte“.

Konkreter Anlaß für den trostlosen Befund ist die Vorstellung der Kriminalstatistik durch Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch. Daraus geht hervor, daß vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr massiv zugenommen hatte. Insgesamt zählten die Behörden in dem Bundesland 62.262 Fälle, ein Plus von 18,1 Prozent.

Außerdem dokumentiert die Kriminalstatistik den schockierenden Befund, daß der Gesamtanteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen mit 33,9 Prozent auf ein neues Rekordhoch gestiegen war. 2014 lag er noch bei 29 Prozent.

Besonders hoch liegt der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen laut der Statistik bei Mord und Totschlag (38 Prozent), Raubdelikten (41,4 Prozent), Wohnungseinbrüchen (48,5 Prozent), Ladendiebstahl (47,5 Prozent), Taschendiebstahl (80,2 Prozent) sowie Gewaltdelikten (34,2 Prozent). Bei den Vergewaltigungen lag dieser Wert bei 32,1 Prozent. Einwanderer mit deutschem Paß sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Der Gesamtanteil von Ausländern an der Bevölkerung liegt in NRW im Berichtszeitraum bei rund zehn Prozent. (mü)

 

Bildquelle: sofrep.com

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