Berlin. Das Auftauchen deutscher Waffen auf Schwarzmärkten im Irak befeuert den Verdacht, daß die an die Kurden gelieferten Waffen im großen Stil veruntreut werden. Die kurdische Regionalregierung und das Bundesverteidigungsministerium bestreiten das.
Recherchen des WDR und NDR hatten publik gemacht, daß G3-Sturmgewehre, die an die kurdischen Peschmerga-Kämpfer für deren Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) geliefert wurden, veruntreut werden. Da seit Wochen Engpässe bei der Bezahlung der kurdischen Truppen auftreten, liegt demnach der Verdacht nahe, daß einige der insgesamt 28.000 gelieferten Pistolen und Gewehre verkauft werden.
Um diesen Verdacht zu zerstreuen, hatte die kurdische Regionalregierung einen Bericht an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) geschickt. Daraus soll hervorgehen, daß nur 17 Waffen verkauft oder getauscht wurden, weitere 48 seien im Gefecht verloren gegangen. Bei weiteren 16 sei der Verbleib unbekannt. Doch die Linkspartei bezweifelt die Angaben und glaubt an eine systematische Veruntreuung. Insgesamt seien 88 Waffen verschwunden.
Die deutschen Waffen gelten in der Kriegsregion als Statussymbol und sollen dort sehr gefragt sein, berichtet die ARD. (ag)