EU-Anti-Schmuggler-Zentrum: Derzeit 40.000 „Flüchtlings“-Schlepper aktiv

25. Februar 2016
EU-Anti-Schmuggler-Zentrum: Derzeit 40.000 „Flüchtlings“-Schlepper aktiv
International
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Foto: Symbolbild

Den Haag. Die Not des einen ist das Geschäft des anderen – die kriminelle Schlepperbranche hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem hochprofitablen Geschäftszweig entwickelt – oft sogar unter zwangsläufiger Beteiligung der offiziellen Behörden. Allein 2015 haben Schleppernetzwerke einen Umsatz von drei bis sechs Milliarden Euro erwirtschaftet. EU-weit sind derzeit über 20 Schmuggler-„Hotspots“ unter Beobachtung. Die einschlägige Europol-Datenbank zählt derzeit rund 40.000 Verdächtige aus einhundert Herkunftsländern.

Diese Zahlen veröffentlichte Europol jetzt zur Eröffnung des neuen Anti-Schmuggler-Zentrums (European Migrant Smuggling Center, EMSC) in Den Haag in einem Bericht.

Dem Bericht zufolge sind nur ein geringer Teil der Schlepper lokale und selbständig agierende Schmuggler, die ihre Dienste in Grenznähe anbieten. Der Großteil der Schlepper ist Europol zufolge in ein Netzwerk eingebunden, das von der Vermittlung bis zum falschen Paß nahezu alles organisieren kann.

Dabei ist die Branche äußerst anpassungsfähig. „Jede kleine Veränderung der Mitgliedstaaten – seien es vorübergehende Grenzschließungen, gestoppte Züge -, all das hat eine direkte Auswirkung auf die Schleuserkriminalität“, sagt Robert Crepinko, der Leiter des EMSC.

Ein neuer Schlepper-„Hotspot“ zeichne sich in Nordafrika ab. Wie Nachrichtendienste meldeten, stehen in den libyschen Küstenorten schon bis zu 200.000 Menschen bereit und warten auf besseres Wetter, um die Reise über das Mittelmeer zu wagen. Sehr wahrscheinlich ist auch, daß sich unter diesen „Flüchtlingen“ IS-Kämpfer befinden. Der IS verfügt nach EMSC-Erkenntnissen derzeit über gute Zugänge zum Mittelmeer von Libyen aus. Es wird sogar über den Aufbau einer IS-Flotte für Anschläge im Mittelmeer gesprochen.

„Der Kampf gegen den großangelegten Menschenschmuggel ist zu einem essenziellen Teil der europäischen Antwort auf die Flüchtlingskrise geworden“, faßt Europol-Direktor Rob Wainwright die Ziele des neuen Zentrums zusammen. (mü)

4 Kommentare

  1. frohgemut sagt:

    wer die schlepper wirkungsvoll bekämpfen will der sollte über eine legale einreise für kriegsflüchtlinge nachdenken,den da eine legale einreise billiger als durch schlepper wäre so würden diese menschen die dienste der schlepper nicht mehr beanspruchen-und da diese menschen nicht mehr über land einreisen würden so könnte man sie einfacher von den wirtschaftsflüchtlingen trennen,auch hätten diese menschen noch ihre papiere und könnten so einen beitrag zu einer schnelleren abwicklung des antrags beitragen-da diese einreiseform sicher wäre bräuchte man auch nicht mehr den tod dieser menschen zu betrauern und da man auch einen besseren überblick hätte würde das die verteilung der menschen vereinfachen-eine bekämpfung der schlepper wäre so einfach und deshalb sollte man sich fragen,ist die bekämpfung der schlepper durch die europäische union aufrichtig gemeint?auch sollte die europäische union jetzt die solidarität der euroländer einfordern wenn man wirklich an eine stabile gemeinschaft festhalten will,aber ob dieses ziel wirklich und aufrichtig verfolgt wird ist fraglich-

  2. Lisa B. sagt:

    „die kriminelle Schlepperbranche hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem hochprofitablen Geschäftszweig entwickelt – oft sogar unter zwangsläufiger Beteiligung der offiziellen Behörden.“
    Was macht dieses EU-Anti-Schmuggler-Zentrum? Sponsoring und/oder Koordinierung im Auftrag der USA/Ohne-World-Religionisten? Wir brauchen dieses Zentrum nicht, weiß doch jeder, wie es läuft.

  3. Friedrich sagt:

    Es ist unglaublich einfach, das gesamte Schleppergewerbe auf See zu unterbinden. Aber nichts wird gemacht. Also geschieht alles mit Duldung, oder wahrscheinlicher mit Förderung der NATO-Staaten. Der gesamte Migrationskrieg, angefangen bei der Verwüstung ganzer Staaten, wird von der amerikanisch kommandierten NATO betrieben, um Europa und besonders Deutschland als Konkurrenten zu ruinieren.

  4. Hack sagt:

    Bei dieser Förderung!
    Deutschlands Forderung bis 2020 angeblich:
    „Wir brauchen noch 2,5 Millionen“! Und dann kommt der Nachzug (15 Millionen?).

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