Brüssel. Nachdem die französische Regierung angekündigt hat, das illegale Asyl-Zeltlager in der Hafenstadt Calais zu räumen, reagierte die belgische Regierung mit der Einführung von verschärften Grenzkontrollen zu seinem Nachbar. „Wir wollen um jeden Preis verhindern, daß Zeltlager in Belgien aufgebaut werden“, so Innenminister Jan Jambon zu den Beweggründen Belgiens.
In Calais war es in den vergangenen Wochen verstärkt zu Gewalttaten von Asylanten auf Einheimische, insbesondere aber auf LKW-Fahrer gekommen. In der als „Dschungel“ bekannten Zeltstadt leben tausende illegale Schwarz- und Nordafrikaner, die täglich versuchen, mit Gewalt oder Arglist an Bord von LKWs zu kommen, um mit diesen den illegalen Grenzübertritt nach Großbritannien zu bestreiten.
Mit der von Frankreich angekündigten Zwangsräumung könnte eine Wanderung der „Dschungel“-Refugees nach Belgien eingeleitet werden, so die Befürchtungen der dortigen Regierung. „Es geht um ein Potential von tausenden Migranten“, begründete Jambon die Einführung von Grenzkontrollen. Bereits am Montagabend waren nahe des nordfranzösischen Dünkirchen 32 Illegale festgenommen worden, die sich auf dem Weg in das Nachbarland befunden hatten. Für Belgien sei diese Wanderung von illegalen Flüchtlingen „ein Problem der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, so Jambon weiter. (sp)