Ex-Generalinspekteur lobt Rußland: „Weder USA noch EU hatten eine Syrien-Strategie“

13. Februar 2016
Ex-Generalinspekteur lobt Rußland: „Weder USA noch EU hatten eine Syrien-Strategie“
International
3
Foto: Symbolbild

Berlin. Einer löckt gegen den Stachel: der frühere Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat hat die Rolle Rußlands im Syrien-Konflikt gelobt. Erst mit dem militärischen Eingreifen Rußlands wurde der Friedensprozeß ermöglicht. Weder die USA noch die Europäer hätten eine Syrien-Strategie gehabt.

Wörtlich sagte Kujat der „Passauer Neuen Presse“: „Weder die Amerikaner noch die Europäer hatten eine Strategie für ein friedliches Syrien und waren auch nicht bereit, sich massiv zu engagieren. Die Russen haben es gemacht und damit ein Fenster für eine politische Lösung aufgestoßen.“

Kujat widersprach auch aktuellen Behauptungen, der russische Präsident Putin habe mit den Bombardements in Aleppo gezielt versucht, die Lage zu verschärfen. Rußland gehe in Syrien vielmehr nach einem strategischen Plan vor: „Putins Ziel lautet, den Vormarsch der syrischen Truppen in Richtung IS-Gebiet zu unterstützen. Aleppo ist auf diesem Weg bisher wie ein Sperriegel gewesen, weil die Stadt von der syrischen Opposition gehalten wurde.“

Im übrigen sei klar, daß der von den USA geforderte Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen allein nicht ausreiche. „Die NATO kann nicht mit ein paar Awacs-Flugzeugen den Bürgerkrieg in Syrien entscheiden.“ Um den IS wirklich zu schlagen, seien Bodentruppen nötig. Dann stelle sich auch die Frage, „ob die NATO diesen Krieg wirklich übernehmen will“.

In der Bundesregierung hat man sich inzwischen deutlich von Kujats Aussagen distanziert: „Darauf verwenden wir keine Zeit“, heißt es aus dem Umfeld von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Die Aussagen des früheren Top-Generals hätten „ihren Platz in Talk-Shows“, aber nicht auf der ernsthaften politischen Bühne, ist zu hören. (mü)

3 Kommentare

  1. Horst S. sagt:

    Ein gewichtiger Hinweis auf US-Finanzierung und Hochfinanzsteuerung der hiesigen sog. „Linken“: https://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/proteste-linke-russlanddeutsche-100.html Wer gegen Russland und Putin hetzt wie anscheinend sogar jemand von der Verdi-Gewerkschaft, möge in die USA auswandern! Bezahlte rot lackierte Verräter sind überflüssig; in ganz Europa und im ständig US-geschädigten Orient auch.

    Früher brachte man die Arbeiterbewegung mit Internationalismus, Frieden oder gar Pazifismus in Verbindung, aber heute steht ihre Organisation für das, was sie einst bekämpft hat: künstliche Feindbilder und Krieg, Krieg, Krieg, bis zum Sieg.

  2. Der Rechner sagt:

    Selten so gelacht.

    Eine solche Äußerung ausgerechnet aus dem Ministerium dessen Ministerin mehr Talkshow-Auftritte zu verzeichnen hat als Larry King.

    Dessen Ministerin mit Mangel an Sachkenntnis und Unfähigkeit glänzt wie kaum sonst jemand in Merkels Gruselkabinett.

  3. Mark sagt:

    Wäre General Kujat noch aktiv, hätte er sich derartige Bemerkungen sicherlich nicht leisten können, ohne daß die feine Maschinerie von tausendfältigen Schika nen und Drohungen seitens der „Hohen Politik“ gegen ihn in Gang gesetzt worden wäre. Das zum einen.

    Aber wenigstens war die Bundesregierung korrekt im Sinne gewisser Interessen, und auch Frau von der Leyen hat brav das ausgesagt, was von ihr erwartet wurde und wofür sie schließlich bezahlt wird.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert