C-Waffen-Gefahr im Nahen Osten: Kann der IS Chemiewaffen herstellen?

4. Februar 2016
C-Waffen-Gefahr im Nahen Osten: Kann der IS Chemiewaffen herstellen?
International
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Foto: Symbolbild

New York. Normalerweise werfen die USA und die transatlantisch orientierten „Qualitätsmedien“ der legalen syrischen Assad-Regierung alle nur erdenklichen Untaten vor. Dazu zählt neben den berühmt-berüchtigen „Faßbomben“, die noch nie jemand gesehen hat, auch der Einsatz von Giftgas.

Doch nun muß umgedacht werden. Die größere Giftgas-Gefahr geht nämlich von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) aus. Diese ist offenbar inzwischen in der Lage, Senfgas „und andere Waffen” selbst zu produzieren. Und zweimal sollen die Giftgemische bereits zum Einsatz gekommen sein.

Nach Angaben des Generaldirektors der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW), Ahmet Üzümcü, ist nicht auszuschließen, daß der IS in Syrien und im Irak bereits Senfgas eingesetzt hat. Obwohl die IS-Kämpfer im Irak zeitweise zwei Standorte mit Chemiewaffen kontrolliert hätten, sei es ihnen bis zu ihrer Vertreibung nicht möglich gewesen, sich Zugang zu den Bunkern zu verschaffen. Es bestehe daher der begründete Verdacht, daß sie Senfgas „und andere Waffen” eigenständig herstellen könnten, sagte Üzümcü jetzt der FAZ.

Konkret werde der IS für den Einsatz von Senfgas in zwei Fällen in Syrien und dem Irak verantwortlich gemacht. OPCW-Teams hätten den Einsatz dort zwar nachgewiesen, doch habe nicht zweifelsfrei geklärt werden können, wer dafür verantwortlich ist, so Üzümcü. Trotzdem biete dies Anlaß zur Sorge und sei alarmierend für alle Staaten: „Wenn sie das wirklich in Syrien und im Irak verwendet haben, kann es auch sonstwo eingesetzt werden”.

Die OPCW hat 192 Mitgliedstaaten und überwacht als eine von der UNO unterstützte Organisation die Einhaltung der internationalen Konvention zum Verbot von Chemiewaffen aus dem Jahr 1993, die 1997 in Kraft trat. Seit Bestehen der Organisation seien bereits 91 Prozent der weltweit gemeldeten Chemiewaffen zerstört worden, so Üzümcü. 2013 hatte er in Oslo für die OPCW den Friedensnobelpreis entgegengenommen. (mü)

2 Kommentare

  1. Reinhard sagt:

    Der Ausschuß für Sicherheit und Verteidigung der EU (SEDE) hat vor ein paar Wochen ein Briefing für die EU Mitglieder veröffentlicht.

    https://www.polcms.europarl.europa.eu/cmsdata/upload/62cb69a0-2f6c-4de3-aa99-913026b0ee54/EPRS-Briefing-572806-ISIL-Daesh-non-conventional-weapons-FINAL.PDF

    The EU and its Member States must prepare for the possibility of a chemical or biological attack on their territory by the self-styled ‚Islamic State‘ in Iraq and the Levant….

    ….European governments and EU institutions need to be onalert, and should consider publicly addressing the possibility of a terroristattack using chemical, biological, radiological or even nuclear materials.

    Also sinngemäß:

    Die EU Staaten sollen sich auf Terroristische Aktionen mit chemischen, biologischen und nuklearen Waffen vorbereiten. Und zwar „onalert“ also jederzeit.

  2. Dr. Altenburger sagt:

    Ja klar und schon vergessen ? was noch aus dem steuergeldgeförderten Bio-Labor, rauskommt, da braucht es keine atomare Bedrohung mehr. Die Welt ist bunt, manchmal Grün und manchmal geisteskrank.

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