Triest. Der islamistische Terror hat Europa längst erreicht. Das weiß man nicht erst seit den Anschlägen von Paris. Allein in Deutschland sollen sich, lassen Sicherheitskreise verlauten, mindestens 3-400 hochgefährliche Syrien-Heimkehrer aufhalten, die ein kaum zu kalkulierendes Risiko darstellen.
Es gibt aber noch andere Facetten der Bedrohung. Radikale Islamisten haben mit dem Geld arabischer Sponsoren in Bosnien mehrere Hektar Land gekauft. Die Grundstücke liegen an der Grenze zu Kroatien.
Einem Bericht der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ zufolge sollen sich in der fraglichen Gegend etwa 2.000 Salafisten und Wahabiten aufhalten. Konkret geht es um den bosnischen Kanton Bihac im Nordwesten des Landes. Dort sind radikalislamische Wahabiten zwischen Velika Kladusa und Bu in zahlreichen Gruppen organisiert. Die Führung liegt in den Händen eines Bosniers. Der unbemerkte Übertritt auf kroatisches und damit auf EU-Territorium ist vom Kanton Bihac aus ein Kinderspiel.
In der Region gibt es als Folge des Balkan-Krieges noch große Bestände an Waffen und Munition. Igor Golijanin, Generalstabschef des Ministeriums für Sicherheit in Bosnien, erläutert dazu: „Die Kugeln von Attentat auf Charlie Hebdo wurden in Mostar hergestellt, die Kalaschnikows von den November-Angriffen stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Paris hat uns um Überprüfung gebeten, wir arbeiten zusammen.“
Die Finanzierung der bosnischen Islamisten-Zellen wird von den arabischen Golf-Staaten getragen: Golijanin sagt, daß Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate in der Region investieren. Inzwischen gebe es rund 2.000 Fundamentalisten, wie Salafisten oder Wahabiten. „Sie starten im Wald, sammeln die beste Armee zusammen und sterben dann als Märtyrer“, sind bosnische Ermittler überzeugt. Für die Niederlassung in Bosanska Bojna hat Katar 200.000 Dollar bezahlt. Die Salafisten kontrollierten die Enklave Gornja Maoca in Nordosten, weitere Zentren befinden sich Teslic, Osve, Maglaj, Gluha Bovica, Mehurici und Zenica.
Die italienischen Behörden sind inzwischen alarmiert. Nicht ohne Grund, denn die Hafenstadt Triest liegt nur 120 Kilometer entfernt. Zahlreiche Verhaftungen in Italien zeigen, daß die Italiener auf der Hut sind, um zu verhindern, daß Scharia und Terror ins Land kommen. Aber Italien ist möglicherweise nur ein Nebenkriegsschauplatz, so lange die Grenzen zum übrigen Europa infolge der Politik der deutschen Bundeskanzlerin sperrangelweit offen stehen. (mü)