Belgrad. Auch im europäischen Südosten dreht der Westen zielstrebig an der Eskalationsschraube, wie die Pläne für einen NATO-Beitritt der früheren jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien zeigen. Beobachter sehen jetzt einen möglichen künftigen Konfliktherd mit Option auf ein russisches Engagement.
Eine solche Perspektive ist nicht unrealistisch. Der dieser Tage zu Gesprächen in Belgrad anwesende russische Vizepremier für Rüstungsindustrie, Dmitri Rogosin, deutete Journalisten gegenüber an, ein starker militärischer Verbündeter könnte Serbien vor möglichen Aggressionen schützen und eine Wiederholung des Szenarios von 1999 verhindern.
Rogosin hält sich auf einer Sitzung des russisch-serbischen Komitees für wirtschaftliche Zusammenarbeit in der serbischen Hauptstadt auf.
Die Journalisten fragten den russischen Gast, ob Serbien im Falle einer Wiederholung des Szenarios von 1999, als das ehemalige Jugoslawien 78 Tage und Nächte lang von der NATO bombardiert wurde, mit russischer Hilfe rechnen könnte. Darauf Rogosin: „Das Vorhandensein einer starken Militärmacht, eines Verbündeten Serbiens, beruhigt jeden Aggressor.“ Und: „Das heutige Rußland ist selbstverständlich nicht mehr das Rußland von 1999. Da gibt es einen anderen Präsidenten, andere Personen an der Macht. Auch unsere Armee, unsere Luft- und Weltraumstreitkräfte in Syrien zeigen, wie Sie sehen können, daß Rußland in eine andere, eine höhere Liga aufgestiegen ist.“
Und dann eine brisante Ausage: Hätte Jugoslawien 1999 Waffensysteme wie das in westlichen Militärkreisen gefürchtete topmoderne russische Flugabwehrsystem S-300 zur Verfügung gehabt, „wäre es nicht zu dieser Tragödie gekommen, als das faktisch wehrlose Land mit hochpräzisen Fernwaffen beschossen wurde“. (mü)
Freundschaft mit Russland!