Moskau. Wenn das keine Erfolgszahlen sind: Rußland hat 2015 so viel Öl gefördert wie noch nie seit dem Ende der Sowjetunion. Die Ölförderung stieg vergangenes Jahr auf mehr als 534 Millionen Tonnen, täglich durchschnittlich 10,73 Millionen Fässer (je 159 Liter), teilte das Moskauer Energieministerium mit. Im Jahr zuvor waren es demnach im Schnitt noch 1,4 Prozent weniger als 2015.
Rußland gehört mit den USA und Saudi-Arabien zu den weltgrößten Ölproduzenten. Dabei gehören dem Staat mehr als 50 Prozent der russischen Ölindustrie. Rohstoffexporte sind für Moskau eine entscheidende Einnahmequelle. Im vergangenen Jahr stieg der russische Erdölexport um 10,6 Prozent.
Sorgen muß dem Kreml allerdings der niedrige Ölpreis an den Weltmärkten bereiten. Der Ölpreis ist wegen eines – von Saudi-Arabien verursachten – Überangebots und mauer Aussichten für die Weltwirtschaft kürzlich auf den tiefsten Stand seit elf Jahren gefallen. In den vergangenen anderthalb Jahren brach er um 70 Prozent ein, was auch die russischen Einnahmen trotz steigender Förderung nach unten treibt.
Auch 2016 dürften sich die russischen Förderzahlen nochmals steigern. So lag die Förderung im November und Dezember 2015 noch einmal deutlich über dem Durchschnitt des gesamten Jahres.
Das Energieministerium teilte auch mit, vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen der Branche hätten mehr Öl gefördert. Sie hätten gesunkene Kosten im Zuge des schwachen Rubels dazu genutzt. Bei den großen Konzernen Rosneft und Lukoil sei die Produktion dagegen leicht gefallen. (mü)