Skurriles Arbeitsrecht: Ab 1. Januar sollen Soldaten nur noch 41 Stunden arbeiten

30. Dezember 2015
Skurriles Arbeitsrecht: Ab 1. Januar sollen Soldaten nur noch 41 Stunden arbeiten
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Arbeiten streng nach Vorschrift und EU-Normen – das ist in vielen Berufen problemlos möglich. In einer Armee muten solche Normen allerdings skurril an.

Dennoch: zum 1. Januar 2016 setzt Deutschland die Europäische Arbeitszeitrichtlinie mit 41-Stunden-Woche in nationales Recht um. Sie gilt von diesem Zeitpunkt an automatisch auch für die „Arbeitnehmer“ bei der Bundeswehr, die zahlreichen Zeit- und Berufssoldaten. Doch in deren Berufsalltag, etwa bei Auslandseinsätzen in Kriegsgebieten, ist die Umsetzung der Arbeitszeitrichtlinie wenig sinnvoll.

Der CDU-Verteidigungsexperte und Präsident des Reservistenverbandes, Roderich Kiesewetter, hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) deshalb aufgefordert, von der geplanten Arbeitszeitverkürzung bei der Bundeswehr Abstand zu nehmen. „Ich erwarte von der Bundesregierung, die neue Arbeitszeitregelung für die Bundeswehr auszusetzen”, sagte Kiesewetter dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Und weiter: „Ich halte das für abwegig. Die Verpflichtungen im In- und Ausland sind zur Zeit zu groß.”

Einem Gutachten des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG zufolge leisten Soldaten bislang im Schnitt 48 Stunden pro Woche Dienst. Der Reservisten-Chef bezieht seine Forderung auch auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und andere Einrichtungen der Bundesverwaltung, die derzeit durch den Asyl-Ansturm in Beschlag genommen sind. „Im Regelbetrieb ist die Europäische Arbeitszeitrichtlinie in der angespannten Lage nicht zielführend”, erklärte der CDU-Politiker. (mü)

Ein Kommentar

  1. Lisa B. sagt:

    Mitten im Gefecht, Auge um Auge: „Oh, shit, schon so spät? Ich kriege doch keine Überstunden bezahlt! Schluss für heute…“ Und wieder einer weniger.

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