Realistische Deutsche: 56 Prozent wollen mehr Soldaten für die Bundeswehr

27. Dezember 2015
Realistische Deutsche: 56 Prozent wollen mehr Soldaten für die Bundeswehr
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Jahrzehntelang ist die Bundeswehr verkleinert und kaputtgespart worden, und spätestens seit der „Aussetzung“ der Wehrpflicht durch den umstrittenen CSU-Verteidigungsminister von Guttenberg fehlen ihr auch noch die Soldaten. Eine Mehrheit der Deutschen findet das falsch und wünscht sich stattdessen mehr Soldaten. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov fördert eindeutige Zahlen zutage. Demnach wünscht sich eine Mehrheit von 56 Prozent der Deutschen eine Vergrößerung der Bundeswehr und unterstützt entsprechende Überlegungen im Bundesverteidigungsministerium.

Die konkrete Frage, die YouGov insgesamt 2031 Personen stellte, lautete: „Die Bundeswehr ist in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich verkleinert worden. Jetzt wird angesichts der veränderten weltweiten Sicherheitslage darüber diskutiert, sie wieder zu vergrößern. Würden Sie eine Aufstockung der Truppenstärke für richtig halten oder nicht?“

Sowohl die Frage als auch das Stimmungsbild, das YouGov ermittelte, passen zur aktuellen Situation. Denn trotz wachsender weltweiter Spannungen und einer akut zunehmenden Terror-Bedrohung für Deutschland umfaßt die Bundeswehr nach jahrzehntelangen Verkleinerungen heute nur noch rund 178.000 Soldaten – gegenüber rund 495.000 zur Zeit des Kalten Krieges. Und selbst der Zwei-Plus-Vier-Vertrag billigt dem vereinigten Deutschland noch eine Truppenstärke von 370.000 Mann zu. Im Rahmen einer 2010 eingeleiteten Bundeswehrreform soll die Mannschaftsstärke vorerst dezent auf 185.000 Soldaten aufgestockt werden, und schon im August hatte der „Spiegel“ berichtet, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen wolle die Zahl der Zeitsoldaten um 5.000 aufstocken.

In praktisch allen Truppengattungen fehlt es derzeit vor allem an technischem Personal. Aber auch das Beschaffungswesen der Bundeswehr krankt. Im Zuge des Einsatzes gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) wurde etwa bekannt, daß offenbar nicht einmal jeder zweite „Tornado“-Kampfjet einsatzbereit ist. Von 93 „Tornados“ sollen nur 66 in Betrieb und davon wiederum nur 29 einsatzbereit sein. Ähnlich miserabel sieht es beim „Tornado“-Nachfolger „Eurofighter“ und bei den mehrere Jahrzehnte alten „Transall“-Transportmaschinen aus. (mü)

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