Wien. Österreich gilt wie die Bundesrepublik Deutschland gemeinhin als „reiches“ Land. Doch brisante Zahlen widersprechen dieser Einschätzung. Einer jetzt vorgestellten Studie zufolge leben in der Alpenrepublik über 400.000 Kinder und Jugendliche in Armut oder an der Grenze zur Armut.
Die alarmierenden Zahlen stammen von der Organisation „Statistik Austria“. Demnach leben rund 25 Prozent der unter 20jährigen in Österreich in Armut oder laufen Gefahr, aus wirtschaftlichen Gründen sozial ausgegrenzt zu werden. In Zahlen ausgedrückt, sind dies 408.000 Kinder und Jugendliche.
Ergänzend zu den aktuellen Zahlen erforschte die österreichische Volkshilfe in Studien und Umfragen, wie sich die Armut auf Kinder und Jugendlichen auswirkt. Das Ergebnis ist bedrückend: „Diese Kinder und Jugendlichen sind öfter krank, ihre Entwicklung verzögert sich, sie bringen schlechtere schulische Leistungen und können viel seltener eine höhere Schule besuchen. Darüber hinaus sind in Armut aufgewachsene Jugendliche im Erwerbsalter auch viel öfter arbeitslos“, zitiert die „Kronen“-Zeitung die Volkshilfe.
In den Elternhäusern betroffener Kinder gebe es in der Regel kein Auto, die Familien könnten nicht in Urlaub fahren und gerieten bei Mieten häufig in Zahlungsrückstand. Auch dringend notwendige Reparaturarbeiten könnten nicht oder nur mittels Kredit beglichen werden. Auch bei Lebensmitteln müsse gespart werden. Der Mythos vom „reichen“ Land ist mithin auch im Urlaubs- und Wohlfühlland Österreich für viele nur eine Legende vom Hörensagen. (mü)
Österreichisches Geld für Österreichische Kinder!
Deutsches Geld für Deutsche Kinder!
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