Moskau. In westlichen Medien ist mitunter der Vorwurf zu hören, die seit 30. September anhaltenden Angriffe der russischen Luftwaffe gegen Ziele der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien forderten unverhältnismäßig hohe Opfer unter der Zivilbevölkerung. Allerdings machte erst kürzlich die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) auch syrische „Rebellen“ für die Opfer unter der Zivilbevölkerung verantwortlich – sie sollen Gefangene als menschliche Schutzschilde benutzt und somit Kriegsverbrechen begangen haben.
Russische Stellen verweisen unterdessen auf den forcierten Einsatz von Präzisionswaffen. Deren Anteil an Waffenauslieferungen an die russische Armee im Rahmen des staatlichen Rüstungsauftrages sind im laufenden Jahr 2015 um ein Mehrfaches gestiegen. Das betreffe auch see- und luftgestützte „Raketenkomplexe“, erläuterte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Juri Borissow am Montag im Fernsehsender „Rossija 24“. Insbesondere erwähnte Borissow Marschflugkörper vom Typ „Kalibr“ sowie luftgestützte Raketen X-101.
Mit dem ersten „Raketenkomplex“ Kalibr-NK, der Raketengeschosse verschiedener Typen sowohl gegen Ziele auf dem Festland als auch auf See aus großer Entfernung abfeuern kann, wurde der Raketenkreuzer „Dagestan“ der Kaspischen Flottille ausgestattet. Die von der „Dagestan“ gestarteten Kalibr-Marschflugkörper wurden vor einigen Wochen erfolgreich gegen Punktziele des IS in Syrien eingesetzt. (mü)