Moskau. Rußland zieht Konsequenzen aus dem Abschuß eines Su-24-Kampfflugzeuges durch die türkische Luftwaffe vor einer Woche: mehr als 40 russische Universitäten haben nun die Zusammenarbeit mit türkischen Hochschuleinrichtungen beendet. Das teilte der Pressedienst des russischen Bildungsministeriums mit.
Wörtlich heißt es in der Mitteilung: „Derzeit hat die Mehrzahl der 44 russischen Universitäten, die mit türkischen Bildungseinrichtungen zusammengearbeitet haben, ihre türkischen Partner bereits über die Beendigung bzw. einseitige Unterbrechung der unterzeichneten Abkommen zur Zusammenarbeit benachrichtigt.“
Im Rahmen der Maßnahmen werden die an einem Austauschprogramm mit türkischen Hochschuleinrichtungen teilnehmenden Studenten „so bald wie möglich“ zurück nach Rußland gebracht. „Wir möchten betonen, daß es aber keine Beschränkungen für Studenten aus der Türkei geben wird – sie können ihre Ausbildung fortsetzen“, heißt es weiter.
Nach Informationen aus dem des russischen Bildungsministerium studieren an russischen Universitäten gegenwärtig 1.030 türkische Bürger.
Die gekappte Zusammenarbeit im Bildungsbereich ist aber nicht die einzige Maßnahme, mit der Moskau auf den Flugzeugabschuß am letzten Dienstag reagiert. So wird bis auf weiteres auch die Einfuhr von Obst und Gemüse aus der Türkei nach Rußland gestoppt. Und zum 1. Januar 2016 wird die Visapflicht für türkische Bürger wieder eingeführt, die nach Rußland reisen wollen. Weitere Sanktionen, ist aus Moskau zu hören, sind in Vorbereitung. (mü)